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29.01.2015, 16:31
Hallo miteinander
Ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken einen Ladeluftkühler in meinen 1300er Trac BJ 77 nachzurüsten. Jetzt bin ich mir nur mit der Dimensionierung des Kühlers nicht sicher . Im Internet gibt es ja viele von den Kühlern Relativ günstig aus dem KFZ Bereich da müsste ja eigentlich was passendes dabei sein. Kann man bei den LLK auch mit der Formel rechnen für die angesaugte Luft ( halber Hubraum * max Drehzahl=luftdurchsatz) ? Oder muß hier noch was anderes berücksichtigt werden ?
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus
Grüße
Tobi
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Hallo Tobi,
um's kurz zu machen: je größer desto besser weil mehr Fläche mehr Kühlleistung bringt.
Und hier die Langversion.
Bei der Aufrüstung meines WF trac 1100 mit OM364A habe ich es mir einfach gemacht. Ich habe den LLK so groß wie möglich gewählt und eine aus einem MB914 eingebaut. Da ich für den LLK ohnehin die komplette Motor-7 Kühlerhaube ändern musste hatte ich natürlich kein echtes Platzproblem. Willst Du den LLK natürlich unter der MB trac- Haube verstecken geht das sicher nicht so einfach. Das schwierigste ist m.E. die Führung der Luftleitungen.
Ich denke für eine landwirtschaftliche Maschine ist die Devise "so groß wie möglich" durchaus sinnvoll. Vom Luftdurchsatz bezogen auf den Hubraum reicht ein für einen 4,5l Trac- Motor mit 2400 U/min schon ein LLK vom 3l PKW- Motor mit 5500 U/min. Allerdings leben die LLK im PKW auch von Fahrtwindanströmung. Die fällt beim schweren Pflügen mit 8 km/h und Rückenwind natürlich so gut wie weg. Da hilft dann ein möglichst großer LLK.
Bei meinem nun OM364LA war es so, daß bei Straßenfahrt mit dem normalen kleinen Ansaugpilz die Luftfilterkontrolle leuchtete, weil nicht genug Luft durchging. Soviel mehr Luft bringt der große LLK. Pumpe ist auf 136PS eingestellt und er raucht kein bißchen. Geht aber richtig gut vorwärts, mit sehr ordentlicher Laufkultur und deutlich besserem Sound.
Gruß, Stefan
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Hallo Stefan
Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag
Grüße
Tobi
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Hallo Roby,
neben der Verbesserung der Thermik ist ein Sinn des LLK, mehr Luft in den Motor zu bekommen. Dies geschieht, weil kalte Luft eine höhere Dichte hat als Warme.
Der Motor saugt pro Umdrehung ein gewisses Volumen an Luft an.
Die nun abgekühlte Luft hatte vor dem Abkühlen also ein größeres Volumen, und dieses mußte ja nun durch das Ansaugrohr...
Grüße
DaPo (Daniel)
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Hallo Leute,
die Frage wie man den LLK richtig auslegt ist aber immer noch offen.
Je größer desto besser -> für die Kühlleistung JA, fürs Ansprechverhalten NEIN. Ebenso wie zu lange Ladeluftverrohrungen das Ansprechverhalten verschlechtern. Das ist aber im quasi "Stationärbetrieb" (Pflügen ect..) zu vernachlässigen. Zumal im 443 kaum ein so großer LLK Platz finden dürfte, dass dieses Problem akut wird.
Eine Exakte Auslegung ist etwas aufwendiger. Dafür müssten einige Größen betrachtet werden:
- Ladeluftdurchsatz bei Nennleistung (abhängig von Hubraum, Drehzahl und Ladedruck)
- Ladelufttemperatur ohne Kühler bei Nennleistung (abhängig von Ansaugtemp. und Ladedruck)
- Umgebungstemperatur
- Kühlluftdurchsatz durch das Kühlernetz
- Wärmeleitfähigkeit des Kühlnetzes (Material, Oberfläche,..)
Als Annäherung würde ich mir mal LLK von Fahrzeugen mit vergleichbarer Leistung bei vergleichbarem Ladedruck anschauen. Dabei sollte dann nähmlich Luftumsatz und Ladelufttemperatur in etwa ähnlich sein.
Der allereinfachste Vergleich wäre natürlich ein 1800er.. Aber auch andere Schlepper in dieser Leistungsklasse mit Ladeluftkühlung könnten eine Referenz sein..
Wenn du eine elegante Lösung für die Ladeluftführung gefunden hast wäre ich sehr interessiert!! Das Thema geht mir auch schon länger durch den Kopf:-)
Grüße Philipp