wie stellt der Fräser sicher, daß die erweiterte Bohrung noch mittig ist? Die aktuelle Bohrung ist ja eher eiförmig. Tut er das mit dem Fräser abtasten oder hat er ein Meßportal oder wie muß ich mir das vorstellen?
Nicht das ich bedenken hätte, es interessiert mich einfach, da ich vor Jahren einmal vor einem ähnlichen Problem stand.
Hallo Alex!
Christoph hat doch in seinem Getriebe noch einen Teil des Lagersitzes erhalten, da sich so wie es schein das lager verschoben hat. Er wollte doch diesen Bund auch zur Zentrierung nutzen.
Darauf kann doch die Fräßmaschine referenziert werden.
so wie er mir erklärt hat will er als Referenz für die Bohrung einmal die hintere Dichtungsfläche und dann jeweils die vordere und hintere Bohrung nehmen, sodass sichergestellt ist, das die 3 Bohrungen nacher axial exakt fluchten.
Die vordere und hintere Bohrung wird jeweils mit einem Taster vermessen und dann legt er durch diese Punkte 2 Referenzebenen, sodass er die mittige Bohrung exakt axial bestimmt hat.
Er wird dann die Bohrung von vorne aus gesehen ausspindeln, da der Weg sonst zu weit ist, wenn man von hinten arbeiten würde.
Denke mal das das schon was werden wird, die Firma hat 4 CNC Bearbeitungszentren und machen das wohl nicht das erste mal :-)
na das ist doch mal eine Ansage! Da kann ja nichts schief gehen. Vielleicht hat ja der ein oder andere hier im Forum in ähnliches Problem und traut sich dann auch an diese Lösung heran. Neue Getriebegehäuse wachsen ja nicht gerade auf Bäumen...
Grüße und viel Glück für die Reparatur des Getriebes!
ich denke auch, das diese Reparatur noch die beste Lösung ist, bin mal gespannt ob es auch alles so klappt wie ich mich das vorstelle. Leider wird das wohl erst in 1 Woche was werden, weil der Fräser wohl z.Zt. die Maschine nicht frei hat.
Habe inzwischen das Gehäuse mal gesäubert und für die Bearbeitung fertig gemacht.
Vielleicht kannst du die Zeit nutzen, um die ein oder andere Schönheitsreparatur am Lack oder Hydraulikverschlauchung durchzuführen? Es gibt doch immer etwas zu tun...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2011, 18:53 von Kawasaki.)
Hallo zusammen,
nachdem mich der Fräser nun wieder und wieder vertröstet hat, habe ich mich nach einer anderen Firma umgesehen und bin dann beim Aachener Maschinenbau im Nachbarort gelandet.
Die haben große Horizontalbohrwerke und machen solche Getriebegehäusereparaturen ständig.
Die Bohren mir jetzt den Lagersitz auf 85mm auf, sodass ich das nächst größere Rollenlager einsetzten kann. Das Gehäuse wird dann zwar an einer Stelle recht dünn, aber die Belastung tritt eher in die andere Richtung, also gegen die Gehäusewand auf, sodass der Steg halten sollte. Man muss ja auch sehen das vorne dran nur ein OM 314 hängt mit vielleicht 230 Nm Drehmoment und kein Turbogeladener OM 366.
Habe das Gehäuse eben weggebracht und kann es Morgen Mittag holen kommen, bin mal gespannt :-)
Wenns fertig ist stell ich Bilder ein.
Jetzt sehe ich wieder etwas Licht am Ende des Getriebetunnels
Gehäuse wird erst Morgen repariert, die hatten in der Firma Heute noch ein paar Notfälle dir Vorrang hatten. Ist aber nicht schlimm, drängt ja nicht.
Habe mir heute mal eine Ölwanne für das Getriebe geschweißt, so habe ich ca. 2,8L mehr Ölvolumen, was ich durch meine Ölpumpe (Kriechganggetriebe) auch in Umlauf bekomme. Einen Ölkühler könnte man jetzt auch noch einbinden, ist aber meiner Meinung nach beim 700er im Spazierenfahrbetrieb nicht nötig
Muss die Ölwanne noch sandstrahlen und lackieren, kommt also noch.
Leider habe ich im Moment nur ein schlechtes Bild:
das Gehäuse ist nun fertig, habe es eben vom Bohrwerk abgeholt.
Ist wirklich 1a gemacht, jetzt passt das nächst größere Lager optimal in den Lagersitz hinein.
Netter Nebeneffekt, ich brauche keine Büchse und habe zudem ein Lager mit ca. 20% mehr Lastreserven als vorher.
Die Ölwanne habe ich probeweise auch mal angeschraubt, werde aber nach Zusammenbau sowieso alles noch lackieren. Weiß jemand, welcher RAL Ton dem Mercedes Aggregate-Grün am nächsten kommt?
Ansonsten kann es jetzt weitergehen, eine (große) Hürde ist ja jetzt genommen.
Anbei ein paar Bilder.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.05.2011, 20:30 von jan.)
Hallo Christoph,
diese Reparatur sieht wirklich gut aus. Das Lager hat jetzt auch anständige Wälzkörper, klasse. Du hast auf jeden Fall Deine Theoriekenntnisse aus dem Studium erfolgreich in die Praxis transferiert. So sollte es sein. Weiter so und halt uns auf dem laufenden.
Wenn Du die Box wieder zusammen bekommst zu einem schaltbaren Drehzahl / Dremomentenwandler hat das Thema Getriebe für mich wieder ein wenig an Schrecken verloren.
Bin immer wieder begeistert was du alles auf dem Kasten hast und das auch praktisch umsetzten kannst. Ich ziehe den Hut vor dir. Du bist echt ein Top-Techniker, sogar einer der die kleinen UGs beherrscht. Die sind rar gesäht.
ich habe eine kleine Frage zu der Montage der Vorgelegewelle.
Wenn ich diese mit der Nutmutter vorspanne (170Nm), werden ja alle auf der Welle befindlichen Lagersitze gegen die Wellenabsätze verspannt und so gegen verdrehen gesichert. Die Nadellager der einzelnen Radblöcke laufen so auf einer festsitzenden Hülse.
Wenn ich dies so montiere, haben jedoch die Gangräder alle etwas Axialspiel, was ich so nicht wegbekomme, dazu müssten die Lagerhülsen gekürzt werden.
Ist das Axialspiel normal? (wir reden hier vllt. von 0,5mm pro Radblock)
Die Welle und Zahnräder sind alle einwandfrei, nichts hat gefressen o.ä..
die Lagerhülsen brauchst du nicht kürzen. Denke es wird wahrscheinlich keinen großen Einfluss haben ansonsten wäre es ja im Handbuch erwähnt dies zu kontrollieren.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.05.2011, 22:06 von tracdoc.)
Hallo Christoph
Das Spiel im Getriebe ist gewollt.
In Getrieben werden meist auch Lager der Toleranzklasse C3 oder C4,
also mit erhöhter Lagerluft verwendet.
Das hängt mit dem großen Temperaturbereich zusammen in dem ein Getriebe arbeiten muß. - 20 zu + 130 Grad sind schon ganz schön viel