Achsrohr/ -welle vom MBtrac 65/70 mit Rep-Hülse abdichten
#1

Hallo an die Truppe,

Die Saison 2011 hat bei mir nicht gut begonnen, inzwischen habe ich 4 Baustellen: Pflug: Führungssegment Pendelstützrad gebrochen, Riss im Pfluggrindel (steht unmittelbar vor dem Abriss).
65/70: großer Vorgelegesimmerring hinten rechts und zeitgleich Achsrohr vorn links.

Um die Reparaturzeit möglichst kurz zu halten, hätte ich zwei Bitten bzw. Fragen an Euch: Hat von Euch jemand eine Antriebswelle (Steckachse) rumliegen und könnte mal das genaue Maß (guter Mess-Schieber, besser evtl. Mikrometerschraube) abnehmen, wo die Antriebswelle im Gleitlager und WEDI läuft.
Das müsste ein 48-er Maß sein. Da ich auf die Welle eine Hülse auflegen möchte, wäre ein Maß mit mindestens Zehntelgenauigkeit prima.

Weiß jemand vielleicht auch die genauen Abmaße des Gleitlagers (Nr. 41)? Da ich dieses evtl. ersetzen möchte, würde ich es bei uns aus GBZ nachfertigen lassen.

Falls nicht, ist es auch keine Katastrophe, dann muss ich die Maße nach dem Zerlegen abnehmen, habe dann halt längere Zeit die Maschine nicht verfügbar.

Danke im voraus!

FG
Holger


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406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#2

Hallo Holger,

ich habe die Reparatur bei mir zwar noch nicht ausgeführt, habe mir aber alle nötigen Teile schon besorgt. (Achse ist noch dicht, Gelenkkreuze sind verschlissen)
Die Verschleißhülsen mitsamt den passenden Wellendichtringen bekommst du neu von MB und die Bronze-Büchsen im Achsrohr sind dort ebenfalls erhältlich.
Die Teile sind sogar so günstig, das es sich gar nicht lohnt, selbst die Drehbank dafür anzurühren.
Such dir einfach mal die Nummern aus dem EPC raus und frag bei deinem Händler mal nach, du wirst dich wundern.

Gruß Christoph
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#3

Hallo Holger,

wie hat sich das bemerkbar gemacht ?

Gruß Sven

MB-Trac - wer nicht will, der hat schon exclamation
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#4

Nabend Holger

Das mit Gleitbüchse selbst drehen halte ich für keine gute Idee. Diese hat ja auch
noch die Aufgabe eine Schmierung und besteht aus einem Sintermetall. Zudem muß
diese Büchse mit einem sogenannten Kalibierdorn geweitet werden damit sie sich
richtig setzt. Dieser Dorn ist ein Spezialwerkzeug von DB.
Ich habe schon gesehen das Gleitbüchsen im Achsrohr infolge fehlerhafter Montage
mit rundgelaufen sind. Die folge war anschließend ein Achsrohr mehr für die
SchrottkisteSad. Dies wollen wir doch nichtWink.
Beim Wedi besteht doch evt. die möglichkeit die Feder zu kürzen um etwas mehr
Druck der Dichtlippe auf die Welle zu bringen. Wenns geht mail mal ein Bild.
Das mit Speedy Sleeve ist eine Variante, wenn dann genug Platz bleibt und die
Hülse nicht an das Gleitlager kommt.
Dichtring und Gleitlager sind beim Sternenonkel wirklich bezahlbar, ich würde
hier kein Risiko eingehen.

Gruss Matthias
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#5

Hallo Matthias, hallo die anderen,

danke für Eure Tipps. Die Beschaffung über die Sternenapotheke ist natürlich (noch) problemlos. Aber hier kommt auch ein wenig "sportlicher Ehrgeiz" und der "Ruf nach Zukunftsfähigkeit" ins Spiel, will sagen, ich möchte das gerne jetzt schon mal so machen, wie ich es wahrscheinlich in 20 Jahren auch machen muss, wenn dann der Fall der Fälle eingetreten ist (und ich selbst natürlich noch oberhalb der Radieschen weile) und die Sternenapothekenmänner nur noch mit der Schulter zucken.
Mit der Buchse brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.
Als Hersteller von (z. Teil sogar hydrodynamisch) gleitgelagerten Spindeln und anderen, auch langsamlaufenden gleitgelagerten Bauteilen kennen wir uns in unserer Firma mit der Eigenfertigung von Gleitlagern recht gut aus und die erforderlichen Werkstoffe haben wir als Halbzeuge auch da.
Danke trotzdem für Deine an dieser Stelle richtigen und wichtigen Tipps, gerade auch, was die Befestigung und Sicherung der Buchse gegen Mitlaufen angeht.

Mit dem WEDI habe ich ohne Hülse das Problem, dass die Welle in Mittelstellung schon deftig eingelaufen ist und ein Dichtring beim Lenken jedes Mal aus dieser Rille rausgeeiert wird, was der Haltbarkeit enge Grenzen setzt. Da beim Schlepper oft im Stand oder bei nur geringer Fahrt gelenkt wird, muss die Dichtlippe teilweise ohne Drehung da rausploppen...
...es ist nämlich schon der zweite Dichtring, der an dieser Seite undicht geworden ist, er war aber auch bereits über 10 Jahre drin, daraus kannst Du erahnen, in welchem Zustand die Welle sein muss.

Habe schon versucht, herauszufinden, ob es einen WEDI des Typs BADUO in dieser Größe gibt, ist aber im Standard nicht der Fall und ob es die Dimension in Sonderfertigung gab/gibt, ist schwierig, herauszufinden. Da bleibe ich aber dran, denn der zweilippige WEDI hat hier grundsätzlich Vorteile, zumal der BADUO auch eine etwas andere Profilform besitzt, die mit Rillen auf der Welle besser zurechtkommt und die Lippen anders positioniert sind.

BADUO: [Bild: 2774.png]

Es geht mir aber auch zu weit, die Lagerstelle anstatt der Hülse aufzuchromen oder ähnliche materialauftragende Verfahren zur Anwendung zu bringen, das ist zu teuer.

Einzige Alternative wäre noch eine kommende Winterbeschäftigung, nämlich die Welle HARDOX aufzuschweißen und auf Maß zu schleifen, was für mich als Rundschleifmaschinenhersteller nicht in die Kosten geht.

Andererseits:
Angesichts der Tatsache, dass ich die Maschine die nächsten Tage brauche, mache ich es vielleicht dieses Mal aber auch noch mal genau so, wie Ihr schreibt und verschiebe die Eigenbaulösung noch mal...

Danke auf alle Fälle für Eure Hilfe!!! Ist schon eine erstklassige Truppe hier in diesem Forum!

LG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
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#6

Hallo Leuts,

wollte Euch mal nicht vorenthalten, wie es geht, wenn man erst handelt und dann denkt...

heute habe ich mit Sohn Adrian (fritzi89) erst mal die Kennzeichen an seiner neuen C4 befestigt, dann haben wir das Achsrohr gemeinsam abgedichtet.
Da das Lagerspiel der Sinterbuchse gerade noch in einem grenzwertig hinnehmbaren Zustand ist, haben wir es noch mal nur mit neuem Simmerring riskiert. Es geht auch momentan nicht anders, da ich gestern wieder mit Menière und heute mit einem deftigen Gichtanfall rumeiern darf - es ist zum k..zen. Humpelstilzchen lässt grüßen...

Da man danach ja die Bremse entlüften darf (die Leitung ist ja getrennt gewesen), habe ich mir mal eine Ehrenrunde Bastelstunde geleistet.

Dreimal dürft Ihr raten, was passiert, wenn oben im Fahrerhaus einer sitzt (ich selbst natürlich), der mal schnell testen will, ob die Luft raus ist, unten aber derselbe "Droddel" (hätte Lodda M. jetzt gesagt) die Bremstrommel noch nicht aufgezogen hat...

...die Ehrenrunde hieß dann RBZ überholen, da die Manschette natürlich beim Rausploppen einen Riss bekommen hatte. Und die Bremsflüssigkeit geht langsam zur Neige...
Zum Glück hatte ich noch Manschetten rumliegen...


...bei der Gelegenheit wurde aber mal die gesamte Bremse gängig und sauber gemacht, was auch mal nicht geschadet hat.

...aber so geht's auch bei einem, der diese Arbeit normalerweise im Schlaf macht...
...wahrscheinlich war es heute aber nur Halbschlaf Tongue Tongue Tongue

Jetzt, wo alles wieder zusammen ist, dachte ich, es können ja auch noch ein paar andere über meinen Anfängerfehler lachen... Big Grin

Liebe Grüße an die Gemeinde und morgen mittag darf der 65/70 wieder auf die Gass...

Holger

EDIT 9. April 2011 17:46:
So, der 65/70 ist wieder wie Goethe oder Schiller: Dichter!
Nachdem ich heute noch den rechten hinteren großen Simmerring des Portals gewechselt habe, ist - auch nach vorschriftsmäßigem Auffüllen der Getriebeöle in allen Differenzialen und Portalen - der 65/70 nach Probefahrt über längerer Schichtfahrt am Seitenhang komplett trocken.

Evtl. wird er am Achsrohr ein wenig schwitzen, wenn er pflügt oder andere Dinge tut, wo er am Vorgewende ständig wendet, weil dann der Simmerring beim Lenken immer über die Riefen fährt, aber das ist hinnehmbar.

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

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