Stroh zu "Holz" pressen (statt zu Gold zu spinnen)
#16

Hallo Holger ,

jetzt meld ich mich auch noch , ich hoffe es wird nicht lästig auf Grund der Vielzahl von Infos , die jetzt auf Dich einprasseln . Bei uns im Süden sucht der Händler im nachfolgennden link immer Stroh zur Pelletserzeugung , viell. kann der Dir auch weiterhelfen .
Oder nur so als Info .
http://www.agrarhandel-mueller.de/


Gruß

Klaus
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#17

Hallo Klaus,

danke für Deinen Beitrag! Da werde ich mich mal umsehen!

Da braucht sich niemand einen kopf zu machen:
JEDER Beitrag ist mir willkommen, auch - sogar besonders - die zur Sache kritischen!

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#18

(09.11.2010, 21:20)holgi63 schrieb:  Dieser Gebläsehäcksler fürdert das sich von allein gut vorverdichtende Material in eine Silozelle, aus der es relativ einfach entnommen werden kann, evtl. sogar automatisiert. ... das Problem sehe ich schon als gelöst an.
Austrag aus dem Silo in die Strohmühle, von dort in ein Zwischenlager oder direkt in die Pelletierung bzw. Brikettierung.
Da ist fast keine Hand anzulegen.

Hallo Holger,

habe mit Spannung Deine neuen Beiträge gelesen und finde Dein Vorhaben sehr interessant. Möchte es Dir keinesfalls ausreden, nur ein paar Gedanken einwerfen:
- mit dem Häckslergebläse Stroh in ein Silo zu blasen ist lebensgefährlich. Im Silo bildet sich eine zündfähige Atmosphäre durch feinen Staub. Ein Stein oder Metallteil im Gebläse kann Funken erzeugen, der wiederum zündet das Staub-Luftgemisch im Silo. Schlagartig hat Du dann 10bar Druck im Silo. Die Folgen kannst Du selbst beurteilen. Wenn das Silo offen ist, kann es statt einer Explosion zu einer Verpuffung kommen, deren Folgen auch nicht weniger schwerwiegend sind. Es gibt technische Hilfsmittel um dieses Problem zu lösen, das wird aber Deine Kostenbilanz sprengen.
- Hast Du schonmal versucht lose geschüttetes Stroh automatisiert aus einem Silo auszutragen? Denke hier überwiegend an Brückenbildung, die abhängig ist von Deinem Silodurchmesser, den Eigenschaften des Schüttgutes und der Wandreibung. Das könnte man evtl. in den Griff bekommen, wenn man das Silo nach unten hin aufweitet und eine geeignete Austraghilfe einbaut, die die Brücken zerstört. Ist natürlich teurer als mit der Gabel von Hand rausräumen.
- Deine "Strohmühle" wird vermutlich ganz schön viel Wind machen. D.h. Du wirst das zerfaserte Stroh vermutlich absaugen müssen, zumindest den Staub, der dabei entsteht. Damit wären wir wieder bei dem oben bereits erwähnten Staubexplosionsrisiko. Du bräuchtest geeignete Filter und Entlastungseinrichtungen.

Noch einen Gedanken zu den Brennpellets: es gab meines Wissens in der Vergangenheit schon zahlreiche Unfälle mit diesen Pelletbeistellöfen oder wie man die nennt. Dabei gab es wohl Verpuffungen und in deren Folge umherfliegende Ofenteile. Es wird wahrscheinlich schwierig werden in einem Schadensfall der Versicherung zu erklären, dass die DIN-Brennpellets, für die die Öfen zugelassen sind, in der eigenen "Produktionsanlage" entstanden sind. Ich meine damit nur, dass es nicht umsonst eine Norm für Brennpellets gibt. Ob die Heimwerker-Pelletpresse die Qualitätsansprüche der Norm schafft?

Tut mir leid, wenn ich wieder so negativ schreibe. Möchte Dich nur auf mögliche Gefahren und Probleme hinweisen. Will aber nicht nur kritisieren, sondern auch Unterstützung bieten, wenn erwünscht. Werde mich zu den Flachmatritzen später noch per PN bei Dir melden.

Liebe Grüße
Martin

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#19

Hallo Martin,

Mittagspause ist um, daher nur ganz kurz: Mach Dir bitte keinen Kopf wegen Deiner Einwände, im Gegenteil: vielen Dank für Deine Hinweise, die alle ihre Berechtigung haben!!!
Mehr dazu später!

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
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2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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#20

Hallo Martin,

da auch ich an verfahrenstechnischen Know How interessiert bin eine Bitte. Kannst Du vielleicht Deine Gedanken zum Pelletieren hier ins Forum stellen? Dann haben andere auch was davon. Das wäre ein ganz feiner Zug. Langweilen tut es bestimmt nicht und dein Schreibstil ist top.

Ansonsten hoffe ich auf Dein/ Euer Erscheinen am Klönabend.

Das Projekt "Holzertisch" ist noch nicht beerdigt. Eine Wimpelstange im Geiste schon geplant. Wink

Gruß Jan
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#21

Hallo Experten
Hat vielleicht nicht direkt mit dem Thema zu tun .. Geht wohl mehr um Stromerzeugung (Einsparung ) .Hat jemand Erfahrung mit der Dachs -Anlage ? http://www.dachs-center.de/index2.htm
Vor und nachteile ?? Ich finde es vom Prinzip keine schlechte Sache ..
Gruß Stefan
P.S. Holger prima Thema wenn ich bald mal Bauen sollte ,möchte ich auch weitgehend unabhängig sein ..
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#22

Hallo Jan,

danke für das Kompliment! Werde mal schauen was sich machen lässt bezügl. Verfahrensbeschreibung. Heute reicht es mir nicht mehr.

Wann gibt es denn den nächsten Klönabend? Etwa dieses Jahr nochmal? Bei dem Holzertisch bin ich auf jeden Fall dabei! Das interessiert mich brennend! Träume ja immer noch von einem Forsttrac...

Grüßle aus dem Süden
Martin

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#23

Erst mal hallo an alle und danke für Eure Ideen und Beiträge!


Hallo Stefan,

zum Thema Dachs kann ich, was das Prinzip und seine Einsatzmöglichkeiten angeht, etwas mitgackern.
Senertec ist bereits ein alter Hase (oder sollte man schreiben: ein alter Dachs) im Bereich der KWK, also Kraft-Wärme-Kopplung und bietet inzwischen erfolgreich auch Mini-, sogar Mikrosysteme an, die im Einfamilienhaushalt eingesetzt werden können. Vor Jahren habe ich recht engen Kontakt zu Senertec gehabt, da ich damals in Richtung Dachs-Diesel mit eigenem Rapsöl gesponnen habe, das aber wieder aufgegeben, da die damaligen Anlagen zu groß für ein Einfamilienhaus waren.

Interessant sind zwei Varianten, der Stirling und der für RME freigegebene Diesel. Ursprünglich hat Senertec letzteren sogar in Richtung des Einsatzes von kaltgepresstem Rapsöl erforscht, eine Zeitlang diesen sogar angeboten, heute ist er aber wieder vom Markt verschwunden bzw. wird nicht mehr beworben, was mit anderen Worten heißt: Diese Betriebsart erfolgt wohl weiterhin auf eigenes Risiko. KWK ist aber ein ganz anderes Thema und ich denke, das würde sich lohnen, dafür eine eigene Beitragsreihe zu eröffnen. Sowohl beim Stirling als auch beim Diesel könnte man in Richtung einer alternativen Befeuerung nachdenken, der Stirling könnte theoretisch sogar Festbrennstoffe "schlucken"

Hallo Jan,

volle Zustimmung zu Deinem Beitrag! Martins Beiträge lese ich auch sehr gerne! Da passt einfach alles!
Der Gedanke mit der „Klönabend-Insel“ ist auch nicht schlecht, aber das Thema ist nicht nur Holz! Wink


Hallo Martin,

die Problematik einer Staubexplosion oder –verpuffung sehe ich als sehr ernst an und danke Dir, dass Du es hier ins Gespräch gebracht hast. Sie ist mir sogar leider aus der Praxis gut bzw. bitter bekannt, da im Sommer 1991 mein Schwager - verursacht durch Fremdkörper im Heugebläse - die komplette Scheune verlor. Binnen Sekunden stand das Gebäude über die ganze Länge lichterloh in Flammen, das werde ich nie vergessen, da ich von der ersten Minute an dabei war.
Im Fall der Strohmühle sehe ich diese Gefahr deshalb durchaus als gegeben an.
Das bewegt meine Planung daher auch in eine andere Richtung: Das „Mahlen“ des Strohes sollte dann doch eher draußen erfolgen.

Beim Gebläsehäcksler liegen die Dinge aber völlig anders. Hier steht dem Verdacht die jahrzehntelange Erfahrung der Praxis gegenüber. Diese Maschine begleitet mich schon mein Leben lang. Es ist ein Mengele FH, der offiziell als Gebläsehäcksler angeboten wurde, de facto aber gar keiner war.
Hier ein Bild eines fast baugleichen Exemplares:
[Bild: attachment.php?aid=8994]

(Jetzt folgt wieder "Kleingedrucktes" nur für die, welche die Details zu dieser Maschine interessieren)

Angeschafft wurde er zusammen mit einem Mengele Einmanndreschsystem im Jahre 1959 – übrigens eine geniale Maschinenkombination seinerzeit, doch nur kurzlebig!!! Der Häcksler hat zunächst bis zur Anschaffung des ersten MD (1967) alles Stroh – zunächst in Form von Garben - gehäckselt und zwar auf „Häckselfuttermaß“, etwa 8-10cm, falls Du dieses Häckselfutter noch kennst: Stroh, gehäckselt mit gehackten Rüben wurde vermengt, ½ Tag „durchziehen“ lassen und bei der nächsten Fütterung verfüttert.
Danach haben wir, weil das Häckselstroh einen gut verrottenden und leicht auszubringenden Mist gibt, der auch im Grünland schnell verschwindet und auch das Handling funktionierte, weiterhin bis zum Ende der Viehhaltung ca. 80-90% des gesamten Strohes gehäckselt. Dabei hat es nie Probleme mit großen Staubmengen geschweige denn Staubexplosionen gegeben und ich rede hier über einen Zeitraum bis 1991, also über 30 Jahre, von denen ich mehr als 20 Jahre bewusst miterlebt habe, sogar die Zeit des Garbenauflegens ist mir noch dunkel in Erinnerung.

Grund mag sein, dass die damaligen Hersteller dieses Problem schon im Kern vermeiden wollten, denn diese Gebläsehäcksler waren in Wirklichkeit Wurfhäcksler mit im Verhältnis sehr wenig Wind. Die Wurfschaufeln haben einen relativ großen Durchmesser und werfen – auch aufgrund des leichten Gutes, das zu befördern ist - trotzdem nur sehr begrenzt auf Höhe und Entfernung. So nach etwa 5m Höhe und 10m Rohr ist schon Schluss.
Wollte damals jemand mehr Wurfleistung haben, mussten die Geräte mit einem Zusatzgebläse versehen werden, wie Du auf dem Bild links erkennen kannst.
Aufgrund der Tatsache, dass diese Häcksler mit Messer und definierter Gegenschneide arbeiten und nicht etwa reißen oder sonst wie fasern, schneiden diese Maschinen so exakt und sauber, dass sie selber gar keinen Staub erzeugen. Diese Maschinen hatten schon ein federvorgespanntes Dreiwalzen-Vorpresssystem und ein Wechselradgetriebe für die verschiedenen Schnittlängen, welche noch einmal durch die Anzahl der arbeitenden Messer mitbestimmt werden konnte. Statt eines Messers wurde dann ein Gegengewicht verbaut.
Wie gesagt, hier stehen über 30 Jahre Erfahrung im Raum, in welchen nie etwas passiert ist und das sollte sich auch nicht dramatisch ändern, wenn die Schnittlänge auf ca. 30mm reduziert wird.


Schon mit der Häcksellänge 80mm war der Austrag aus der Zelle völlig unproblematisch.
Die Zellen waren einfach Scheunenabteile (4 x 4 oder 4 x 8m), die durch Latten mit Luftspalt in ausreichender Verlegedichte, aber mehr offen als geschlossen, quasi wie ein Käfig, vom Rest des Gebäudes getrennt waren und so wird das auch wieder werden. Auch das vermeidet von vornherein Konzentrationen an Staubdichten, die auch nur annähernd in die Nähe des stöchiometrischen Verhältnisses kommen.

Konkret könnte ich mir im Fall, dass beim Austrag dennoch Probleme auftreten, einen kleinen Hoflader vorstellen, der mit Gabel und Beißzange das Häcksel entnimmt einen Hänger damit befüllt, von dem es in die Mühle zu schaffen ist. Ansonsten schiebe ich ein Förderband in die Zelle, stochere ein wenig im Stroh herum und es fällt fast von allein auf das Band.

Da wir mitten im Ort sind, kann ich nicht einfach absaugen und das abgesaugte draußen in die Pampa blasen, folglich wird es beim Mahlen darauf hinauslaufen, diesen Arbeitsgang ins Freie zu verlegen.
Wäre ich wie mein Schwager "Randlage" könnte ich mir ein modifiziertes Gebläse als Absaugung aus vorhandenen Bauteilen leicht realisieren, so geht es aber nicht.

Oder es gelingt mir, den Mahlgang wegzurationalisieren, den Wurfhäcksler zu bewegen, die Schnittlänge unter theoretische 20mm zu kriegen. Keine Zerfaserung bedeutet aber, dass die Wachsschicht vom Stroh intakt bleibt und die wehrt sich beim Verdichten gegen ein Verkleben, was bedeuten könnte, ich muss dann halt mit Stärke oder Melasse pelletieren und brikettieren.

Auf jeden Fall bin ich Dir dankbar, Martin, dass Du das Thema eingebracht hast, denn das hatte ich bis dahin nicht ausreichend bedacht!

Das Thema hochgehende „Pellet-Kaminöfen“, so heißen die dezentralen Geräte, ist ebenfalls ein berechtigter Einwand, den ich im Gespräch mit den Herstellern klären muss – und werde, darauf kannst Du Dich verlassen. Ich kenne aus bitterer Erfahrung noch hochgehende Ölöfen und die Folgen davon, das möchte ich dann doch nicht.

Martin, Dein Hinweis zum Thema "Nicht DIN gerechte" Brennstoffe nehme ich auch sehr ernst, sehe ich aber in gewisser Hinsicht ähnlich, wie beim Thema Rapsöltaugliche PKW. Dort bekommst Du auch keine Freigaben, alles geht auf eigenes Risiko und die Praxis zeigt, wer das ohne Hirn betreibt, geht baden, die im engeren Freundes- bzw. Kollegenkreis betriebene Rapsölflotte mit inzwischen 5 Fahrzeugen einschließlich meines eigenen Skoda Octavia läuft und läuft und läuft...
...meiner hat jetzt die 200.000km überrundet.
Fortschritt bedeutet, Du musst etwas tun, was noch nicht in allen Details in Erfahrungswerte oder gar Gesetzestexte eingegossen ist, das bedeutet zwangsweise, dass es Risiken gibt aber ohne dieses Risiko gäbe es heute nicht mal eine Dampfmaschine...

Meine „To Do“ Liste wird länger und länger, vieles habe ich dank Eurer Hilfe aber schon klären können, auf etliches wurde ich von Euch aufmerksam gemacht, was soll ich schreiben: Ich liebe dieses Forum und weiß schon, weshalb ich diesen Beitrag hier und nicht woanders eingestellt habe!!!
Ist ne prima Truppe hier!!!

So weit erst mal wieder und bitte weiter beteiligen! Ihr helft mir, das Thema rund zu machen!

Liebe Grüße an alle

Holger

PS: Es gibt in unserer Nähe den Maschinenring Wetterau. Der bietet die mobile Strohpelletierung inzwischen auch an.


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#24

Hallo Interessierte, Hallo Holger!

Ich habe mir in den letzten Jahren auch so einige Gedanken gemacht zum Thema "autarke" Energieversorgung. Viele dieser Gedanken haben mich aber durch den anfallenden (Arbeits-)Aufwand und/oder die bei der Anschaffung der Technik entstehenden Kosten wieder abgeschreckt.
In Stichworten:
- Holzzentralheizung: Arbeitsaufwand allgemein
- Senertec Dachs-BHKW im Heizölbetrieb: Teuer, Abhängigkeit von fossilem Brennstoff (Ölpreis)
- Solarkollektoren heizungsunterstützend: hohe Kosten, höchste Erträge im Sommer, wenn sie nicht gebraucht werden
- Pelletsheizung: Teuer, Abhängigkeit von Lieferanten für Pellets
- Hackschnitzelheizung: Wegen Anlagengrösse ist dies bei 155m2 Wohnfläche unrentabel
- HT-Luft/Wasserwärmepumpe: Abhängigkeit vom Strompreis, Wirkungsgrad im Winter zu schlecht.
- Wasser/Wasserwärmepumpe mit Flächenkollektor: Sehr teuer in Kombination mit Altbau ohne Fussbodenheizung

Also, Leute mir geht leider die Zeit aus, um meine favorisierte Lösung vorzustellen. Ich werde das noch nachreichen. Macht ihr mal inzwischen mit Holgers Konzept weiter. Das könnte was werden..

Beste Grüsse

Alex
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#25

Hallo Holger,
das hört sich für mich jetzt schon entspannter an wenn Du sagst, dass die Silozelle wie ein Käfig aussieht. Da kann natürlich keine abgeschlossene Staubatmosphäre entstehen, die dann zu einer Explosion führt. Was natürlich immer noch passieren kann ist dass Dir der Haufen abbrennt, wenn irgendein heißes Fremdteil mit reingeblasen wird. Aber dieses Risiko hast Du sonst ja auch in der Landwirtschaft bei jedem Heuboden.

Wie förderst Du das Stroh automatisch aus der Zelle? Per Kratz- oder Schubboden? Oder machst Du das wie beschrieben von Hand auf z.B. ein "automatisches" Förderband?

Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht über eine alternative Mahltechnik? Denke das Schneideprinzip hilft Dir nicht weiter um das Stroh zu zerfasern, eine Schlagmühle (z.B. Hammermühle) wäre da vorteilhafter. Eventuell könnte ich mir aber auch vorstellen, dass die Zerfaserung von den Kollern übernommen werden könnte (siehe meine PN von gestern).

Prinzipiell stellt der Gebläsehäcksler genauso eine potentielle Zündquelle dar wie ein Heugebläse. Du hast Relativgeschwindigkeiten in dem Ding von > 1m/s d.h. dass sich Funken bilden sobald etwas streift oder Fremdkörper hinein kommen. Warum bisland nichts passiert ist mag daran liegen, dass das Stroh wahrscheinlich immer auf einen offenen Haufen geblasen wurde und - wie Du schreibst - der Staubanteil nicht all zu hoch ist.

Was spricht dagegen das Häcksel über einen Zyklon abzuscheiden und in eine zweite Zelle fallen zu lassen? Das Tauchrohr könnte man etwas dicker machen, oben einige cm herausstehen lassen und dann einen Filtersack darüber stülpen. Den Auslauf des Zyklons mit einem Rüssel evtl. verlängern sodass das Stroh beim Herabfallen nicht überall hinstaubt. Wenn es in dem Zyklon je zu einer Verpuffung kommt, dann brennt Dir im schlimmsten Fall der Filtersack runter. Ok, darunter ist der Strohhaufen, hmmh... wir finden dafür auch eine Lösung!

Denke die Strohaufbereitung bekommst Du hin, was mir noch Sorgen macht ist die Pelletpresse aus den genannten Gründen. Aber lass Dich nicht abhalten, vielleicht wirst Du ja der Pionier der Heimpelletierung!

Gruß
Martin

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#26

Hallo an Alex und Martin,

nur ganz kurz, da die Pause um ist:

Alex, ein BHKW mit Stirling und festen Brennstoffen, evtl. auch mit Pflanzenöl befeuert, was aber noch viel Hirnschmalz erfordern wird oder ein BHKW Diesel mit eigenem Rapsöl, alles andere bleibt im Einfamilienhaus unwirtschaftlich. Letzteres funktioniert, auch wenn Senertec es nicht mehr anbietet!
Stirling mit Erdgas geht die nächsten Jahre zumindest auch noch, Gas wird aber nach Ablauf des Stillhaltens der Regierung heftig besteuert werden, wo immer möglich.

Martin, Deine PN habe ich gerade erst beantworten können. Schau mal rein und dann sehen wir weiter. Danke auch für Deine weiteren Tipps! Die Relativgeschwindigkeiten sind definitiv auch im FH hoch genug, dass ein Stein Funken ziehen kann, aber der FH erzeugt so gut wie keinen Staub! Durch die im Verhältnis zum Heugebläse viel niedrigere Geschwindigkeit entsteht auch im Rohr durch die Förderung des Häcksels kein nennenswerter Staub mehr und vorher fällt er (mitsamt den Steinchen, so überhaupt vorhanden) auf dem relativ offenen Förderband schon raus. Glaub mir, das ist ziemlich sicher, ich würde es schreiben, wenn es anders wäre!
Außerdem reden wir von Stroh, welches mit hochgestellter Pickup von hoher Stoppel aufgenommen wird, da kommen schon gar keine Steinchen rein. Anders wäre es bei Heu, welches die Pickup direkt vom Boden aufnehmen muss, das wäre mir schon eher etwas joker...

LG
Holger

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#27

Hallo miteinander,

wollte Euch den Auszug aus meiner PN an Holger nicht vorenthalten, falls sich jemand für die Verfahrenstechnik der Pelletierung näher interessiert:

Die Flachmatritzenpressen - erst mal herstellerunabhängig- werden in manchen Betrieben aufgrund erheblicher Probleme seit Jahren nicht mehr eingesetzt (insbesondere bei der Holzpelletierung). Die Gründe dafür liegen in der Physik. Die Koller rotieren auf der Flachmatritze und drehen sich dabei noch um die radiale Achse. Das bewirkt, dass es genau einen "Punkt" gibt, der auf der Matritze abrollt, alle anderen Berührungspunkte radial gesehen innerhalb und außerhalb des Abrollpunktes haben Friktion. D.h. weiter innen dreht der Koller schneller als er auf der Matritze abrollt, außerhalb dreht sich die Matritze unter dem Koller schneller weg als er selbst drehen kann. Dieser Mechanismus bewirkt vielleicht eine weitere Zerfaserung des Materials (vgl. Kollermühle zur Getriedeherstellung) hat aber den erheblichen Nachteil, dass der Verschleiß immens ist! Und das selbst bei renomierten Herstellern / Maschinenbauern. Weitere Probleme sind z.B. dass der Pressdruck für Holzpellets konstruktive Grenzen hat, irgendwann gibt die Lagerung etc. eben nach. Diese Flachmatritzenpressen sind deswegen aber nicht grundsätzlich schlecht. Im Futtermittelbereich gibt es zahlreiche Betriebe, die diese Maschinen einsetzen, in manchen Fällen sogar mit Vorteilen verbunden (mechanischer Aufschluss von Futtermitteln durch die Friktion). Dies funktioniert aber wie gesagt nur bei weichen Rohstoffen. Stroh wirkt übrigens stark schleißend durch den hohen Aschegehalt und eingetragener Staub vom Ackerboden.

Eine andere Bauart von Pelletpressen sind die sog. Ringmatritzenpressen. Dabei dreht sich eine ringförmige Matritze um ortsfeste aber drehend gelagerte Koller (meistens 2). Der Vorteil ist, dass ab sofort keine Friktion mehr entstehen kann, da Ringmatritze und Koller sich linienförmig berühren und dadurch dieselbe Relativgeschwindigkeit haben, also ideal aufeinander abrollen. Für die Holzpelletierung sind die Ringmatritzenpressen daher besser geeignet, da man hier mit wesentlich höheren Presskräften arbeiten muss. Große Pressen haben einen Durchsatz von ca. 2 bis 2,5 t/h und dabei eine Antriebsleistung von etwa 300kW. Z.B. bei der Papierpelletierung ist der Leistungsbedarf etwas geringer, d.h. Papier lässt sich etwas leichter pressen. Schwachpunkt dieser Pressen sind die Lager der Koller. Hierbei kommt es stark auf die Fettspezifikation an. Bei einem solchen Lagerschaden kann es leicht zu einem Brand kommen, weswegen es sich empfiehlt die Anlagen mit einer Funken- und Brandmeldeanlage auszustatten. Zum Einfahren der Matritzen verwendet man spezielle Mischungen. Eine große Presse mit den o.g. Leistungsdaten wiegt mit Antrieb und Zwangsspeisung ca. 14 Tonnen. Für den Anschaffungspreis einer solchen Presse baut sich unsereins bequem ein schönes Eigenheim. Soviel zu meinen Erfahrungen mit Pelletpressen. Falls noch konkrete Fragen auftauchen versuche ich die gerne zu beantworten.

Viele Grüße
Martin

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#28

Hallo an alle, hallo Martin,

alles, was Du schreibst, stimmt 100%-ig! Danke auch noch mal für Dein Engagement, Du hast mir sehr geholfen!
Wer sich also mit dem Thema Holzpelletierung befassen möchte, sollte sich im Bereich der Anbieter von Ringmatrizenpressen umsehen. Diese Maschinen sind in weiteren Bereichen einstellbar und erreichen Pressgüten, welche die Flachmatrizenpressen, wenn überhaupt, nur unter größerem Verschleiß erreichen.

Hier seien beispielsweise die Ringmatrizen-Pressen von agrifa erwähnt, die bereits brauchbare Ergebnisse im Heimeinsatz zu noch erträglichen Preisen erzielen können. Agrifa bietet regelmäßig bei ebay an und das sieht recht ordentlich aus.

Doch mir geht es um das Pelletieren von Stroh und da schrieb Martin neulich schon einen Gedanken, der mir zeitgleich ebenfalls gekommen war, wie ich ihm in einer PN schrieb:

(11.11.2010, 13:58)mada schrieb:  Hallo Holger,
...
Eventuell könnte ich mir aber auch vorstellen, dass die Zerfaserung von den Kollern übernommen werden könnte (siehe meine PN von gestern).
...

Gruß
Martin

Wenn Ihr Euch bitte mal das folgende Video anseht, könnt ihr hören, dass diese mobilen Systeme ebenfalls mit Flachmatrizenpressen ausgestattet sind. Der Erfinder Gregor Kraft nennt den Grund zwar nicht explizit, deutet aber an, das nach meiner Auffassung in die gleiche Richtung geht. Er sagt, für diesen zu pelletierende Rohstoff sei diese Pressenart die geeignetere Technik.



http://www.youtube.com/watch?v=kTfl1edpAL4

In dem Video werden auch Informationen zum Mahlgrad gegeben: Pelletdurchmesser = Mahlgrad. Wenn Ihr Euch dann das Ergebnis anseht, erkennt Ihr, weshalb: Da ist nicht mehr erkennbar, dass es sich um den Rohstoff Stroh handelt.

Für mich heißt das, dass ich erst mal weiter in Richtung Flachmatrize forschen werde, mir diese Pressen vor Ort beim Importeur mit meinem Rohstoff ansehen werde und dann entscheide, was ich tun werde.

Da eine zweite mobile Strohpelletieranlage im MR Wetterau steht, brauche ich auch keine Hektik zu machen und werde die Ernte 2011 erst mal dort lohnpelletieren lassen. Die Preise sind dort recht moderat - im Gegensatz zu der im Video vorgestellten Anlage aus Rüsselsheim. Auch, was die Mindestmenge angeht, ist man dort flexibler.
Dort werde ich dann auch noch ein paar Fragen stellen, denn die mobile Anlage besitzt eine mehrfach einstellbare Presse, was immer das auch heißen mag - und das werde ich eruieren...

...was die mobile Anlage auch beantworten wird, ist die Frage, inwieweit reine Strohpellets überhaupt und falls in alleiniger Form nicht, in welcher Mischung mit sie mit Holzpellets in Pelletkaminöfen herkömmlicher Bauart wie störungsfrei bzw. mit welchem Zusatzaufwand an Wartung eingesetzt werden können. Sobald der erste Ofen bei mir steht, werde ich mir dort eine kleinere Menge kaufen und sehen, was passiert. Da ich einen Bekannten habe, der seit 3 Jahren mit Pellets heizt und dieser schon über erhebliche Unterschiede in der Verschlackung des Rostes bei unterschiedlichen Holzqualitäten berichtet, wird auch das eine noch zu überwindende Hürde werden...
...mein Plan ging ja so weit, die Pellets selbst aus einer Mischung mit Holzschnitzeln herzustellen, was ich aber hinsichtlich Verwendbarkeit erst beantworten kann, wenn die Mechanisierung bei mir zu Hause steht.

Ein paar Links werde ich hier noch einstellen, dann warten wir ab, was noch an Tipps kommt, wie gesagt, hier kann jeder reinschreiben, auch wenn es um Holzpellets oder Hackschnitzel geht.

Zum Thema Hackschnitzel: Wer die erste dezentrale Hackschnitzelheizung, sprich den Hackschnitzelkaminofen entdeckt, kriegt eine kleine Belohnung!

Wie ich schon schrieb, Hackschnitzel sind die ökologisch bessere Lösung, aber ich kann nicht zentral heizen. Sollte es also irgendwann die dezentrale Lösung geben, her damit!

FG
Holger

LINKS.
----------------------------------------------------------------------------------------
http://www.agrifa.eu/
http://www.akahl.de/akahl/de/produkte/bi...etpressen/
http://www.akahl.de/akahl/de/produkte/bi...letierung/
http://www.akahl.de/akahl/de/produkte/bi...eranlagen/
http://www.himel.de/neuheiten.php?&nr=29382
http://www.mr-wetterau.de/de/strohpellets.htm
http://www.biomassepellet.de/img/pics/Fl...anlage.pdf
http://www.sk-haustechnik.de/cms/index.p...nlage.html

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1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
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3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#29

Hallo,- das passt zwar nicht ganz zum Stroh, aber du kannst auch aus Scheiße Geld machen.

Jetzt wird hier aber nicht gelacht!!!

Ich schau mir regelmäßig die Sendung mit der Maus und Bibliothek der Sachgeschichten an,und da ging es drum wie viel man mit verschiedenen Brennstoffen auf einen (Besenstiel)kilometer verbraucht.
Gezeigt wurden die bekannten Energieträger (Benzin,Diesel,Gas...Holz und Briketts aus Kuhmist).
Betrieben wurde ein alter LKW mit Vergasertechnik.
Der Bauer hat den Kuhmist getrocknet und zu Briketts gepresst.
Wär das nicht auch möglich,- ich kenn mich ja nicht aus,-hab da genau so viel Ahnung wie eine Kuh vom Tauchen.

MFG
Berni
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#30

Hallo Berni,

mach Dir mal keinen Kopf, Kühe können gut schwimmen und die "Sendung mit der Maus" ist ein guter Lehrmeister für viele Sachthemen.
Zum Thema Heizen mit Sch...e: halb Zentralafrika heizt mit Kamelmist, das ist ein uralter Brennstoff und wird inzwischen auch hier neu entdeckt und sogar brikettiert:



Aber zurück zum Thema:

Die Pelletkaminöfen habe ich inzwischen sondiert, drei Hersteller sind in der engeren Auswahl: Wamsler, Kalor (Italien) und La Nordica (auch Italien).
Die italienischen Hersteller brauchen den Vergleich nicht zu scheuen, im Gegenteil, die technische Ausführung der Geräte ist gut. Beide Italiener kommen aus dem "hohen Norden" Italiens, also von da her, wo man gewohnt ist, so zu arbeiten, wie wir das auch tun würden. Schließlich wurde die gesamte Verarbeitungskette Hackschnitzel und Pellets maßgeblich in Österreich und Norditalien (andere sagen Südtirol - und nähere Umgebung) weiterentwickelt, sogar standardisiert. (Die Bewertung der Pelletqualitäten wurde zuerst in Österreich normiert)! Kalor scheint zumindest Connections nach Fernost zu besitzen, was bei den Preisen auch nicht verwundert. Trotzdem macht die Verarbeitung einen ordentlichen Eindruck.


Hier ein paar Quellen:
http://www.heimbaucenter.de/markt/Pellet...-Pergamena
http://www.klimaworld24.info/Pelletofen-...737;0.html
http://www.ofen.edingershops.de/Pelletoe...10673.html

Alle drei Typen haben Wasserführung, die beiden Italiener auf jeden Fall auch eine eigene Umwälzpumpe und ein eigenes Ausdehnungsgefäß.
(Geräte ohne Wasserführung beginnen preislich schon bei etwa 1.500,-EUR).

Die Hersteller findet Ihr Hier:

Kalor
La Nordica
Wamsler

Bei mir sind zwei Pelletkaminöfen etwa gleicher Leistung geplant, für je eine Haushälfte einer, deren Wasserhaushalte aber auch schaltbar vereint werden können. Das bietet den Vorteil, dass in Teillastbedarfszeiten ein Ofen abgeschaltet werden und der zweite in Volllast arbeiten kann, was der Lebensdauer dieser Technik förderlich sein sollte. Das Warmwasser wird ebenfalls mit den Öfen aufgeheizt.
So, wie ich mir das derzeit vorstelle, wird es in meinem Haus gar keine Stückholzverbrennung mehr geben, wenn sich die Technik als gangbar erweisen sollte. Die Umstellung erfolgt in 2 Stufen, die erste beginnt bereits Anfang 2011 und sollte noch in dieser Heizperiode Ergebnisse bringen. Die zweite Stufe erfolgt in Abhängigkeit der Ergebnisse frühestens eine Saison später.

So weit erst mal von mir.

FG
Holger

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Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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