Hydraulikprobleme mit der Pumpe?
#3

Hallo Luigi,
Du musst Schritt für Schritt vorgehen.
Das meiste kannst Du ganz ohne jegliche Messgeräte durchführen bzw. die Messgeräte sind Deine Augen und Ohren:

Vor der Funktionsprüfung Füllmenge Hydrauliköl (Schauglas), Ölfilter im Rücklauf prüfen, ggfs. ersetzen, sowie Keilriemen auf Spannung und Verschleiß checken.
Riemen darf, wie Alex richtig schrieb, nicht auf dem Scheibengrund aufliegen!

1.) Ohne einen Verbraucher in der Leitung bei Standgas die Zusatz-Steuergeräte betätigen.
Springen diese von allein wieder in die Null-Lage zurück?
Wenn ja, ist schlepperseitig alles ok. Diese Prüfung bedeutet, dass die Pumpe bei Standgas den Abschaltdruck der Steuergeräte erreicht, der knapp unter dem Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils (DBV) liegt.

2.) Ohne einen Verbraucher in der Leitung bei Standgas ein Steuergerät betätigen und den Hebel festhalten.
Jetzt muss das DBV öffnen und kontinuierlich und gleichmäßig zischen.
Gibst Du noch ein wenig Gas (1.500/min), muss das Zischen proportional zur Drehzahl heftiger werden.

Wenn das funktioniert, ist schlepperseitig schon mal alles ok.
Pumpe und Steuergeräte arbeiten korrekt.

Die Fehlersuche muss sich nun auf den Frontlader und seine Hydraulik konzentrieren.

3.) Erreichst Du den Abschaltdruck (wie unter 1.) beschrieben) nicht bei Standgas, die Prüfung unter Punkt 1.) wiederholen und dabei die Motordrehzahl erhöhen, bis die Abschaltung erfolgt. Hebel muss von selbst in die Nullposition zurückspringen.

Erfolgt das bei betriebswarmem Öl unter 1.500/min ist Deine Pumpe schon recht verschlissen, kann aber - zumindest, wenn der Schlepper keinen Vollerwerb stemmen muss - noch eine ganze Weile drin bleiben.

Erreichst Du den Abschaltdruck des Ventils erst bei höherer Drehzahl oder gar nicht, ist die Pumpe hinüber.

Für die weiteren Untersuchungen brauchst Du ein Manometer mit Steckanschluss, welches um 50,- Euro realisierbar ist. (oder ausleihen)

4.) Ein Manometer in eine Steckkupplung einstöpseln und bei Standgas diese Leitung mit Druck beaufschlagen und ablesen.
Ist hier ein kontinuierlicher Druck ablesbar?

Ersatzweise kannst Du auch einen großen Verbraucher (größerer Kipper) anschließen und bei Standgas hochfahren. Wenn der gleichmäßig und ruckfrei hochschiebt, liegt Dein Problem nicht an der Schlepperhydraulik.

Wenn der Kipperzylinder tatsächlich ruckelnd oder mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit ausfährt, könnte die Ursache im Ansaugschlauch der Pumpe liegen. Es passiert manchmal, dass sich die innerste Lage (Haut) in Schläuchen ablöst und durch den Saugvorgang der Pumpe sich zusammenquetscht. Dann kann die Pumpe kein Öl mehr ansaugen und stellt die Arbeit demzufolge ein. Der Schlauch muss dann ersetzt werden.

Wie sieht die Hydraulik des FL's aus? Besitzt er ein eigenes Steuergerät (Kreuzhebel o.ä.)? Besitzt er Sperrblöcke in den Arbeitskreisen?

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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Nachrichten in diesem Thema
Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von Luigi - 10.05.2010, 21:01
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von alex800 - 10.05.2010, 21:25
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von holgi63 - 11.05.2010, 14:09
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von Luigi - 11.05.2010, 21:34
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von Cliffde - 12.05.2010, 12:10
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von Luigi - 12.05.2010, 12:53
RE: Hydraulikprobleme mit der Pumpe? - von holgi63 - 12.05.2010, 13:05

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