12.09.2008, 22:51
Hallo tracfan,
wenn ein OM314, OM352, OM364 oder OM366 bei Kälte schlecht anspringt, dann ist das keinesfalls "normal".
Natürlich hat jeder Diesel systembedingt bei sinkenden Temperaturen eine gleicherweise sinkende Startwilligkeit, das ist Physik, aber bis Minus 10 Grad sollte ein intakter Motor nach der 2. bis 3. Umdrehung eigenständig weiterlaufen.
Ein Moment weißer Rauch ist normal, aber nach einigen Sekunden sollte er "rundlaufen" und nach ca. 30 sec. bis 1 Minute dürfen auch keine weißen "Pupse" mehr aus dem Auspuff kommen.
Das Thema Startpilot ist in anderen Foren schon ausreichend behandelt worden, mit einem Wort: es ist ein Alterungsbeschleuniger erster Güte für den Motor.
Es gibt zwar noch einmal einen Unterschied zwischen dem "Startpilot" aus der Sprühdose zum "Anlasskraftstoff" für die Startanlage im Trac, letzterer ist etwas hochwertiger rezeptiert und zündet etwas weicher, trotzdem ist es eine Tortur für den Motor: Es ist FOLTER!
Als erstes gilt es, die Elektrik "sauber" zu haben: Kontaktwiderstände beseitigen, verrottete Massekabel rauswerfen, Kontakte blank machen, Schrauben nachziehen, Batteriepole säubern, also alle "elektrokorosionsbedingten" Ursachen beseitigen.
Ist der Anlasser intakt, die Batterie gesund und ausreichend groß (Startstrom, nicht Ah)?
Das ist die halbe Miete.
Dann müssen die Einspritzdüsen ok sein. "Reinrotzdüsen" mit Tausenden Betriebsstunden können einen Direkteinspritzer im Winter nicht zum Leben erwecken, einen vorgeglühten Vorkammermotor vielleicht noch.
Der Förderbeginn muss stimmen. Ebenfalls die Kompression.
Wenn diese Punkte ok sind, springt ein Diesel-Direkteinspritzer problemlos bis ca. minus 15 Grad.
Wenn ds Motörle schon etwas älter ist, kann es natürlich schon ein wenig am einen oder anderen fehlen, z.B. an der Kompression.
Wer dann nicht instandsetzen will, sollte es mal mit heißer Ansaugluft versuchen. Angefangen von einem Heißluftgebläse über eine Flammglühkerze ...
(meine Empfehlung, da Millionen von Perkins Direkteinspritzer egal welchen Alterszustandes damit IMMER anspringen...
...Und das, obwohl die Perkins mit der CAV Einspritzpumpe gegenüber unseren OM's mit Reihen-ESP beim Kaltstart noch einmal zusätzlich benachteiligt sind... )
...bis hin zur Kühlwasservorheizung gibt es genügend Möglichkeiten, auch ein älteres Semester zum Brummen zu bringen.
Ich liebe motorschonende Maßnahmen, deshalb Flammglühkerze, Kühlwasservorwärmung oder auch nur der Fön der Ehefrau...
...alles tausendmal besser, als die Startpilot-Geschichte.
Durch Startpilot zerstörte Motoren sind dokumentiert!!!
Für alle, die basteln können, reicht die Flammglühkerze und ein wenig Spritleitung und ein T-Stück aus, alle anderen können auch die "computergesteuerte Vollversion" mit Nachglühfunktion bei BERU kaufen - kostet allerdings mehr: http://www.beru.com/deutsch/produkte/gluehkerzen/gf.php
http://www.beru.com/deutsch/produkte/kal...rzeuge.php
Die einfache Lösung kostet keine 50 Euronen, die Kerze allein kostet ca. 20,- EUR.
Das/die Fahrzeug(e), die im Winter regelmäßig laufen sollen, sollte(n) besonders liebevoll gepflegt sein. Eine Kühlwasservorwärmung UND eine Flammstartanlage schonen auch einen noch neuen Motor, der auch ohne diese Maßnahmen starten würde.
Da ich selbst ausreichend DB's und Perkins im Einsatz habe (je 3 davon), sowie mein Schwager hat noch mal 1 DB und 2 Perkins, ist dieser Beitrag erlebte Erfahrung.
Obwohl meine 3 DB's ohne Schwierigkeiten starten - irgendwann in den 80-er Jahren hatten wir mal Minus 23 Grad und da habe ich ein einziges Mal diese Startpilotanlage gebraucht(!), bekommt der im Winter regelmäßig gebrauchte U406 diesen Winter sowohl Flammstartanlage, wie Kühlwasservorwärmung.
Es ist immer ein Vergnügen, im Winter einen Perkins anzuwerfen. 15 Sekunden Flammglühkerze, danach starten, bei grimmiger Kälte noch ein wenig nachglühen, und innerhalb von wenigen Sekunden spontaner Rundlauf....
Unser MF165 war Forstschlepper von 1973 bis 1986 und hat aufgrund seiner Langsamkeit (Schwerlastgetriebe 18km/h) ganze Winter im Wald verbracht und sprang (im hohen Vogelsberg) bei minus 26 Grad nach einem Wochenende Stillstand ohne Mucken an! Das geht mit einem DB ohne Hilfe definitiv nicht mehr...
Grüße
Holger
wenn ein OM314, OM352, OM364 oder OM366 bei Kälte schlecht anspringt, dann ist das keinesfalls "normal".
Natürlich hat jeder Diesel systembedingt bei sinkenden Temperaturen eine gleicherweise sinkende Startwilligkeit, das ist Physik, aber bis Minus 10 Grad sollte ein intakter Motor nach der 2. bis 3. Umdrehung eigenständig weiterlaufen.
Ein Moment weißer Rauch ist normal, aber nach einigen Sekunden sollte er "rundlaufen" und nach ca. 30 sec. bis 1 Minute dürfen auch keine weißen "Pupse" mehr aus dem Auspuff kommen.
Das Thema Startpilot ist in anderen Foren schon ausreichend behandelt worden, mit einem Wort: es ist ein Alterungsbeschleuniger erster Güte für den Motor.
Es gibt zwar noch einmal einen Unterschied zwischen dem "Startpilot" aus der Sprühdose zum "Anlasskraftstoff" für die Startanlage im Trac, letzterer ist etwas hochwertiger rezeptiert und zündet etwas weicher, trotzdem ist es eine Tortur für den Motor: Es ist FOLTER!
Als erstes gilt es, die Elektrik "sauber" zu haben: Kontaktwiderstände beseitigen, verrottete Massekabel rauswerfen, Kontakte blank machen, Schrauben nachziehen, Batteriepole säubern, also alle "elektrokorosionsbedingten" Ursachen beseitigen.
Ist der Anlasser intakt, die Batterie gesund und ausreichend groß (Startstrom, nicht Ah)?
Das ist die halbe Miete.
Dann müssen die Einspritzdüsen ok sein. "Reinrotzdüsen" mit Tausenden Betriebsstunden können einen Direkteinspritzer im Winter nicht zum Leben erwecken, einen vorgeglühten Vorkammermotor vielleicht noch.
Der Förderbeginn muss stimmen. Ebenfalls die Kompression.
Wenn diese Punkte ok sind, springt ein Diesel-Direkteinspritzer problemlos bis ca. minus 15 Grad.
Wenn ds Motörle schon etwas älter ist, kann es natürlich schon ein wenig am einen oder anderen fehlen, z.B. an der Kompression.
Wer dann nicht instandsetzen will, sollte es mal mit heißer Ansaugluft versuchen. Angefangen von einem Heißluftgebläse über eine Flammglühkerze ...
(meine Empfehlung, da Millionen von Perkins Direkteinspritzer egal welchen Alterszustandes damit IMMER anspringen...
...Und das, obwohl die Perkins mit der CAV Einspritzpumpe gegenüber unseren OM's mit Reihen-ESP beim Kaltstart noch einmal zusätzlich benachteiligt sind... )
...bis hin zur Kühlwasservorheizung gibt es genügend Möglichkeiten, auch ein älteres Semester zum Brummen zu bringen.
Ich liebe motorschonende Maßnahmen, deshalb Flammglühkerze, Kühlwasservorwärmung oder auch nur der Fön der Ehefrau...
...alles tausendmal besser, als die Startpilot-Geschichte.
Durch Startpilot zerstörte Motoren sind dokumentiert!!!
Für alle, die basteln können, reicht die Flammglühkerze und ein wenig Spritleitung und ein T-Stück aus, alle anderen können auch die "computergesteuerte Vollversion" mit Nachglühfunktion bei BERU kaufen - kostet allerdings mehr: http://www.beru.com/deutsch/produkte/gluehkerzen/gf.php
http://www.beru.com/deutsch/produkte/kal...rzeuge.php
Die einfache Lösung kostet keine 50 Euronen, die Kerze allein kostet ca. 20,- EUR.
Das/die Fahrzeug(e), die im Winter regelmäßig laufen sollen, sollte(n) besonders liebevoll gepflegt sein. Eine Kühlwasservorwärmung UND eine Flammstartanlage schonen auch einen noch neuen Motor, der auch ohne diese Maßnahmen starten würde.
Da ich selbst ausreichend DB's und Perkins im Einsatz habe (je 3 davon), sowie mein Schwager hat noch mal 1 DB und 2 Perkins, ist dieser Beitrag erlebte Erfahrung.
Obwohl meine 3 DB's ohne Schwierigkeiten starten - irgendwann in den 80-er Jahren hatten wir mal Minus 23 Grad und da habe ich ein einziges Mal diese Startpilotanlage gebraucht(!), bekommt der im Winter regelmäßig gebrauchte U406 diesen Winter sowohl Flammstartanlage, wie Kühlwasservorwärmung.
Es ist immer ein Vergnügen, im Winter einen Perkins anzuwerfen. 15 Sekunden Flammglühkerze, danach starten, bei grimmiger Kälte noch ein wenig nachglühen, und innerhalb von wenigen Sekunden spontaner Rundlauf....
Unser MF165 war Forstschlepper von 1973 bis 1986 und hat aufgrund seiner Langsamkeit (Schwerlastgetriebe 18km/h) ganze Winter im Wald verbracht und sprang (im hohen Vogelsberg) bei minus 26 Grad nach einem Wochenende Stillstand ohne Mucken an! Das geht mit einem DB ohne Hilfe definitiv nicht mehr...
Grüße
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...