Hallo Matthias,
die Rüttelegge ist, wenn ich richtig informiert bin, bei Amazone nicht mehr im Programm. Das ist schade, denn diese Technik kann nicht nur, wie hier schon geschrieben, "weniger, als die Kreiselegge", sie kann auch mehr, als die Kreiselegge - aber nur, wenn man etwas genauer hinsieht:
Aufgrund der Vibrationsbewegung der Eggenzinken findet eine Aggregatgrößenverteilung im Boden statt, die dafür sorgt, dass die gröberen Aggregate "aufschwimmen" und Feinerde nach unten Richtung Saatablagehorizont gebracht wird, sofern die Arbeitstiefe richtig gewählt ist.
Das bedeutet: Wenn man nach der Bodenbearbeitung mit einer Rüttelegge auf der Oberfläche eine gröbere Aggregateverteilung findet, als bei der Kreiselegge, dann muss das nicht heißen. dass das im Saatablagehorizont genauso aussieht.
Wenn hier alles richtig gemacht wurde, hinterlässt die Rüttelegge für den folgenden Vorgang des Auflaufens der gedrillten Kultur und die ersten Niederschläge in dieser Zeit den erheblich besseren Bodenzustand, als es eine Kreiselegge je kann. Nicht nur bei Trockenheit nützt die feinere Bodenverteilung im Saathorizont. (Auch gegen Schnecken im Raps!)
Auch heftigere Niederschläge kann die oberflächlich gröbere Aggregatestruktur besser verkraften!
Leider sieht das optisch auf den ersten Eindruck ganz anders aus, weshalb die Rüttelegge letztlich verloren hat.
Ein Schicksal, das ihr aber definitiv zu Unrecht beschieden wurde.
Für die Taumelegge gilt das Gleiche.
Es ist richtig, dass die Rüttelegge etwas weniger aktiv im Boden arbeitet, als eine Kreiselegge, aber sie schafft bei feuchteren, bindigen Böden auch keinen Schmierhorizont an der Kreiselspitze, was in nassen Herbsten auf lehmigen und tonigen Böden ein weiterer Vorteil ist.
Auch der Umstand, dass bei der RE Fahrspuren manchmal (bei feuchteren Bedingungen) nicht ganz eingeebnet werden, ist in Wirklichkeit kein Nachteil, denn die horizontale Erdverschiebung ist ein optisch "schöner" tatsächlich aber eigentlich schlechter Vorgang. Dazu hat auch Michael Horsch schon desöfteren seine Meinung kundgetan, letztlich aber den Kunden doch nachgegeben...
Letztlich bedeutet die geringere Arbeitsintensität bei empfindlichen Böden auch eine Bodenschonung.
Mein Schwager drillt seit über 30 Jahren mit Rüttelegge (ausschließlich) und ich fast genauso lang mit Kreiselegge. Ich habe noch nie einen Nachteil zu Lasten der Rüttelegge beobachten können, auch - oder gerade dann nicht, wenn die Bodenoberfläche bei ihm anscheinend schlechter (gröber) aussah. Weder im Frühjahr, noch im Herbst.
In puncto Energieverbrauch ist die Rüttelegge noch einmal im Vorteil. Sie ist zudem leichter. Eine 2.5m. breite RE hat mein Schwager mit Drille viele Jahre am D6206A gefahren, sogar mein alter Rundhauber Favorit 3A hob und zog die Kombi (mit Nordsten Drille) mit 52PS problemlos...
Nachteile hat die RE natürlich auch: Besonders bei Pflanzenmasse im Bearbeitungshorizont kann sie zu schieben anfangen und bei sehr groben Böden zerkleinert sie nicht so gut. Mit beidem kann man aber in der Regel zurechtkommen. Eine ausreichend große Packerwalze (oder Alternativen wie Güttler, etc.) ist wesentlich mitentscheidend über das Gesamtergebnis der RE.
Gruß
Holger
die Rüttelegge ist, wenn ich richtig informiert bin, bei Amazone nicht mehr im Programm. Das ist schade, denn diese Technik kann nicht nur, wie hier schon geschrieben, "weniger, als die Kreiselegge", sie kann auch mehr, als die Kreiselegge - aber nur, wenn man etwas genauer hinsieht:
Aufgrund der Vibrationsbewegung der Eggenzinken findet eine Aggregatgrößenverteilung im Boden statt, die dafür sorgt, dass die gröberen Aggregate "aufschwimmen" und Feinerde nach unten Richtung Saatablagehorizont gebracht wird, sofern die Arbeitstiefe richtig gewählt ist.
Das bedeutet: Wenn man nach der Bodenbearbeitung mit einer Rüttelegge auf der Oberfläche eine gröbere Aggregateverteilung findet, als bei der Kreiselegge, dann muss das nicht heißen. dass das im Saatablagehorizont genauso aussieht.
Wenn hier alles richtig gemacht wurde, hinterlässt die Rüttelegge für den folgenden Vorgang des Auflaufens der gedrillten Kultur und die ersten Niederschläge in dieser Zeit den erheblich besseren Bodenzustand, als es eine Kreiselegge je kann. Nicht nur bei Trockenheit nützt die feinere Bodenverteilung im Saathorizont. (Auch gegen Schnecken im Raps!)
Auch heftigere Niederschläge kann die oberflächlich gröbere Aggregatestruktur besser verkraften!
Leider sieht das optisch auf den ersten Eindruck ganz anders aus, weshalb die Rüttelegge letztlich verloren hat.
Ein Schicksal, das ihr aber definitiv zu Unrecht beschieden wurde.
Für die Taumelegge gilt das Gleiche.
Es ist richtig, dass die Rüttelegge etwas weniger aktiv im Boden arbeitet, als eine Kreiselegge, aber sie schafft bei feuchteren, bindigen Böden auch keinen Schmierhorizont an der Kreiselspitze, was in nassen Herbsten auf lehmigen und tonigen Böden ein weiterer Vorteil ist.
Auch der Umstand, dass bei der RE Fahrspuren manchmal (bei feuchteren Bedingungen) nicht ganz eingeebnet werden, ist in Wirklichkeit kein Nachteil, denn die horizontale Erdverschiebung ist ein optisch "schöner" tatsächlich aber eigentlich schlechter Vorgang. Dazu hat auch Michael Horsch schon desöfteren seine Meinung kundgetan, letztlich aber den Kunden doch nachgegeben...
Letztlich bedeutet die geringere Arbeitsintensität bei empfindlichen Böden auch eine Bodenschonung.
Mein Schwager drillt seit über 30 Jahren mit Rüttelegge (ausschließlich) und ich fast genauso lang mit Kreiselegge. Ich habe noch nie einen Nachteil zu Lasten der Rüttelegge beobachten können, auch - oder gerade dann nicht, wenn die Bodenoberfläche bei ihm anscheinend schlechter (gröber) aussah. Weder im Frühjahr, noch im Herbst.
In puncto Energieverbrauch ist die Rüttelegge noch einmal im Vorteil. Sie ist zudem leichter. Eine 2.5m. breite RE hat mein Schwager mit Drille viele Jahre am D6206A gefahren, sogar mein alter Rundhauber Favorit 3A hob und zog die Kombi (mit Nordsten Drille) mit 52PS problemlos...
Nachteile hat die RE natürlich auch: Besonders bei Pflanzenmasse im Bearbeitungshorizont kann sie zu schieben anfangen und bei sehr groben Böden zerkleinert sie nicht so gut. Mit beidem kann man aber in der Regel zurechtkommen. Eine ausreichend große Packerwalze (oder Alternativen wie Güttler, etc.) ist wesentlich mitentscheidend über das Gesamtergebnis der RE.
Gruß
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...