Hallo Matthias,
Eigene Praxiserfahrung mit den von Dir genannten Komponenten kann ich nicht anbieten, aber die Technik für die hier geforderten Präzisionen ist mir größtenteils aus praktischen Einsatz in der Positionsbestimmung bekannt.
Reichhardt ist bei mir um die Ecke.
Ein guter Bekannter arbeitet dort in der Montage. Die Liste der namhaften Kunden, die ihrerseits Wiederverkäufer sind, ist lang. Große Schlepperhersteller gehören genauso dazu, wie Hersteller von Maschinen für Sonderkulturen, bspw. Zuckerrübenvollernter, etc.
Zuerst solltest Du diese Investition vertraglich absichern, indem z.B. "auf Feldprobe" vereinbart wird und der "Gutbefund" klar definiert ist. Juristisch spricht man hier von der Erfüllung der so genannten zugesagten Eigenschaften.
Ein Zurücktreten vom Vertrag anhand von klar beschriebenen zu erfüllenden Punkten sollte formuliert sein.
Ich würde aber annehmen, dass es funktioniert und je bereitwilliger sich ein Anbieter auf Rücktrittsklauseln einlässt, desto überzeugter ist dieser selbst, dass es funktionieren wird.
Frage auch nach vergleichbaren bereits existierenden Installationen.
Grundsätzlich sollte das funktionieren. Je ebener Deine Felder sind, desto einfacher. Hast Du Hanglagen und ändert sich der Neigungswinkel im Schlag in Schicht- und Fahrtrichtung, wird es anspruchsvoller für die Technik, da eine gut funktionierende Neigungskorrektur benötigt wird, die nicht billig sein kann.
Da bei den von Dir genannten Präzisionen bereits die Kabinenfederung Ärger macht, wenn die Antenne auf derselben bei jedem Nicken herumschaukelt, wird eine Antenne auf dem Arbeitsgerät zusätzliche Sicherheit bieten. Von der Steuerpräzision bieten Zwischenachsgeräte per se die höchstmögliche Genauigkeit, da die seitliche Korrektur des Arbeitsgerätes eine Teilmenge der Lenkkorrektur ist und beides seitengleich. In diesem Fall könnte eine einzige Antenne ausreichen, sofern die Kabine nicht zu sehr seitenbeweglich ist.
Wenn doch, könnte die Montage der Antenne auf dem starr mit der Vorderachse und dem Arbeitsgerät verbundenen GT-Rahmen - einen Fendt GT vorausgesetzt - eine Alternative sein. Inwieweit diese dann erhöht auf einem Stab stehen muss, um Verschattung durch das Fahrerhaus zu umgehen, kann ich nicht einschätzen, da eine Höhe auf Fahrerhausdachebene einerseits zwar die Verschattung aufhebt, aber gleichzeitig das Datenvolumen und damit der Anspruch an die Rechenleistung der Neigungskorrektur steigt. Evtl. ist diese Sorge aber mit aktuell guten Antennen unbegründet, da stecke ich nicht tief genug drin, was mit den neuesten Komponenten inzwischen machbar ist.
Ein Zweifrequenzsystem mit bodengestütztem Korrektursignal kann das, was Du suchst und sogar noch mehr.
Ist die nächste SAPOS Station nicht weit von Dir oder kannst Du ein Signal des nächstgelegenen LaMa Händlers oder MR nutzen, kannst Du sogar ohne Kalibrierung mit der Arbeit beginnen, sowie die Arbeiten unterbrechen und später fertigstellen. Darüberhinaus sind dann sogar zeitversetzt spurgeführte Arbeitsgänge koppelbar, wie Unterfußdüngung mit Wirtschaftsdüngern, mehrfache Vorbearbeitung mit Streifenfräse, etc.
Hier ist Reichhardt gut aufgestellt, da dieser Hersteller sehr offen mit Mitanbietern von Hardware und Korrektursignalanbietern umgehen kann.
Auch wenn Du bereits Hardware hast, wie bspw. eine Präzisionsantenne oder Empfänger, kannst Du diese in den Systemverbund von Reichhardt integrieren.
Sollten feste RTK Korrekturstationen zu weit weg sein oder die Genauigkeit nicht bringen, müsste in eine eigene feldnahe Bodenstation investiert werden (natürlich auch zur Probe!).
Da musst Du zu Beginn entweder kalibrieren, oder sicherstellen, dass die Bodenstation jedes Mal zentimetergenau auf der gleichen Position zu stehen kommt.
Der von Dir genannte Preis ist für einen Familienbetrieb sportlich, aber für das, was es können soll aufgrund der notwendigen Komponenten nicht unangemessen.
Leider kann ich mir derzeit diese Funktion aus L1-RTK Hardware dargestellt noch nicht wirklich vorstellen, die Regelkreise sind dafür zu träge. Deshalb sind "anarchische" und damit deutlich billigere Lösungen für diese Aufgabe noch Zukunftsmusik und - Zweifrequenzsysteme haben ihren Preis...
Zwei Punke haben nicht mit GPS zu tun: Wenn Du bei Deinen Geräten unterschiedliche Reihenanzahlen hast, müssen diese mechanisch sehr genau eingestellt sein. Das klingt zwar banal und ist auch jedem klar, aber hier zählt ein einziger Zentimeter. Zum Zweiten muss die Lenkhardware des Schleppers spielfrei sein. Spurköpfe mit Spiel sollten vorher gewechselt werden, nicht erst, wenn der TÜV was meckert.
Was genau an Komponenten hat Dir Reichhardt denn angeboten?
Gruß
Holger
Eigene Praxiserfahrung mit den von Dir genannten Komponenten kann ich nicht anbieten, aber die Technik für die hier geforderten Präzisionen ist mir größtenteils aus praktischen Einsatz in der Positionsbestimmung bekannt.
Reichhardt ist bei mir um die Ecke.
Ein guter Bekannter arbeitet dort in der Montage. Die Liste der namhaften Kunden, die ihrerseits Wiederverkäufer sind, ist lang. Große Schlepperhersteller gehören genauso dazu, wie Hersteller von Maschinen für Sonderkulturen, bspw. Zuckerrübenvollernter, etc.
Zuerst solltest Du diese Investition vertraglich absichern, indem z.B. "auf Feldprobe" vereinbart wird und der "Gutbefund" klar definiert ist. Juristisch spricht man hier von der Erfüllung der so genannten zugesagten Eigenschaften.
Ein Zurücktreten vom Vertrag anhand von klar beschriebenen zu erfüllenden Punkten sollte formuliert sein.
Ich würde aber annehmen, dass es funktioniert und je bereitwilliger sich ein Anbieter auf Rücktrittsklauseln einlässt, desto überzeugter ist dieser selbst, dass es funktionieren wird.
Frage auch nach vergleichbaren bereits existierenden Installationen.
Grundsätzlich sollte das funktionieren. Je ebener Deine Felder sind, desto einfacher. Hast Du Hanglagen und ändert sich der Neigungswinkel im Schlag in Schicht- und Fahrtrichtung, wird es anspruchsvoller für die Technik, da eine gut funktionierende Neigungskorrektur benötigt wird, die nicht billig sein kann.
Da bei den von Dir genannten Präzisionen bereits die Kabinenfederung Ärger macht, wenn die Antenne auf derselben bei jedem Nicken herumschaukelt, wird eine Antenne auf dem Arbeitsgerät zusätzliche Sicherheit bieten. Von der Steuerpräzision bieten Zwischenachsgeräte per se die höchstmögliche Genauigkeit, da die seitliche Korrektur des Arbeitsgerätes eine Teilmenge der Lenkkorrektur ist und beides seitengleich. In diesem Fall könnte eine einzige Antenne ausreichen, sofern die Kabine nicht zu sehr seitenbeweglich ist.
Wenn doch, könnte die Montage der Antenne auf dem starr mit der Vorderachse und dem Arbeitsgerät verbundenen GT-Rahmen - einen Fendt GT vorausgesetzt - eine Alternative sein. Inwieweit diese dann erhöht auf einem Stab stehen muss, um Verschattung durch das Fahrerhaus zu umgehen, kann ich nicht einschätzen, da eine Höhe auf Fahrerhausdachebene einerseits zwar die Verschattung aufhebt, aber gleichzeitig das Datenvolumen und damit der Anspruch an die Rechenleistung der Neigungskorrektur steigt. Evtl. ist diese Sorge aber mit aktuell guten Antennen unbegründet, da stecke ich nicht tief genug drin, was mit den neuesten Komponenten inzwischen machbar ist.
Ein Zweifrequenzsystem mit bodengestütztem Korrektursignal kann das, was Du suchst und sogar noch mehr.
Ist die nächste SAPOS Station nicht weit von Dir oder kannst Du ein Signal des nächstgelegenen LaMa Händlers oder MR nutzen, kannst Du sogar ohne Kalibrierung mit der Arbeit beginnen, sowie die Arbeiten unterbrechen und später fertigstellen. Darüberhinaus sind dann sogar zeitversetzt spurgeführte Arbeitsgänge koppelbar, wie Unterfußdüngung mit Wirtschaftsdüngern, mehrfache Vorbearbeitung mit Streifenfräse, etc.
Hier ist Reichhardt gut aufgestellt, da dieser Hersteller sehr offen mit Mitanbietern von Hardware und Korrektursignalanbietern umgehen kann.
Auch wenn Du bereits Hardware hast, wie bspw. eine Präzisionsantenne oder Empfänger, kannst Du diese in den Systemverbund von Reichhardt integrieren.
Sollten feste RTK Korrekturstationen zu weit weg sein oder die Genauigkeit nicht bringen, müsste in eine eigene feldnahe Bodenstation investiert werden (natürlich auch zur Probe!).
Da musst Du zu Beginn entweder kalibrieren, oder sicherstellen, dass die Bodenstation jedes Mal zentimetergenau auf der gleichen Position zu stehen kommt.
Der von Dir genannte Preis ist für einen Familienbetrieb sportlich, aber für das, was es können soll aufgrund der notwendigen Komponenten nicht unangemessen.
Leider kann ich mir derzeit diese Funktion aus L1-RTK Hardware dargestellt noch nicht wirklich vorstellen, die Regelkreise sind dafür zu träge. Deshalb sind "anarchische" und damit deutlich billigere Lösungen für diese Aufgabe noch Zukunftsmusik und - Zweifrequenzsysteme haben ihren Preis...
Zwei Punke haben nicht mit GPS zu tun: Wenn Du bei Deinen Geräten unterschiedliche Reihenanzahlen hast, müssen diese mechanisch sehr genau eingestellt sein. Das klingt zwar banal und ist auch jedem klar, aber hier zählt ein einziger Zentimeter. Zum Zweiten muss die Lenkhardware des Schleppers spielfrei sein. Spurköpfe mit Spiel sollten vorher gewechselt werden, nicht erst, wenn der TÜV was meckert.
Was genau an Komponenten hat Dir Reichhardt denn angeboten?
Gruß
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...