19.04.2015, 18:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2015, 19:23 von Carsten Hahne.)
Moin Tracgemeinde!
@Stefan: Das habe ich anfangs auch gedacht, aber, je näher wir an die Kabine kmen, desto mehr wurde uns bewusst, das dieses doch schon ein Extremfall ist! Sämtliche Fensterumrandugen in der Kabine, wo nachher ja mal wieder Fenstergummi + Scheibe halten sollen, waren vom Rost stark angenagt, sodass meine Jungs hier in "Uhrmacher-Feinstarbeit" erstmal wieder Blechkanten einschweissen mussten! Und beim Dach wollte ich keine Schweissnähte irgendwo im Stück, wo es dann nach Jahren wieder anfängt zu rosten... Di Aktion mit der neuen Dachhaut war nicht billig, aber in meinen Augen die einzige Variante, den Rost auf Dauer zu verbannen!Kleine Anekdote am Rande: Standardmässig gibt es Blech in 2 mm Stärke nur bis 1,50 m Breite...für die Dachhaut benötigt man aber knapp 1,70 m Breite! Was gkaubt ihr, was das für eine Sucherei war, bis ich endlich ein Reststück von 2,0 x 2,0 m in 2 mm Stärke aufgetrieben hatte! Wenn jetzt noch einer ne schlaue Bemerkung loslassen will, von wegen, dasoriginale Blech ist aber nicht 2 mm stark, sondern es sind 3 hauchdünne Bleche a 0,..mm Stärke mit Spucke zusammengeklebt, dann soll er sich diese gutgedachte, vielleicht statisch richtig errechnete Konstruktion mal in der Praxis nach20 Jahren angucken
Als Restauration davor hatte ich einen 1976er 1300er, der hatte zwar durch Forstarbeiten ne riesige Beule im Dach, aber rostig war das Teil nicht!!!
Aber zurück zur eigentlichen Restauration. Die Ladefläche unterhalb des Spritzrahmens war natürlich auch komplett verrottet! Wir trennten also die Resten der alten Bleche heraus - und schweissten hier neue Bleche ein! Wie ihr auf den Fotos sehen konntet, war die hintere rechte Felge schon vom Schlosser des ldw. Grossbetriebes, auf dem der Trac läuft, einmal komplett rundherum verstärkt und geschweisst worden! Durch die ständige Belastung mit der Aufbauspritze waren alle Felgen mittlerweile so dünn und an den Kanten scharf geworden, das der Trac 4 neue GrasdorfFelgen bekam, die ich dann gleich zum Lackierer liefern liess, damit der Farbton auch derselbe ist, wie beim übrigen Trac! Die beiden Instrumente im Armaturenbrett funktionierten zwar, jedoch war eine Scheibe gerissen! Deshalb schickte ich die beiden Instrumente zur Überprüfung, Reinigung, und zumEinsetzen einer neuen Scheibe zur Fa. "Niederhellmann" nach Osnabrück, von wo die Instrumente aber inzwischen zurück sind!
Erstmals bei diesem Trachatten wir auch ein Problem mit der Hinterradbremse, was a eigentlich nicht vorkommt, da es sich ja um eine robuste Trommelbremse handelt! Aber auch hier hatte AHL (zur Erklärung für Nichtlandwirte: AHL = Ammoniumnitratharnstofflösung= Dünger, der fast alles Metall zerstört)seine Wirkung gezeigt! Die Radbolzen waren teilweise sofest, das wir diese nur mit viel Kraft und Technik gelöst bekamen, viele mussten wir erneuern, da die Felgen auch schon daran gearbeitet hatten! Auf der einen Seite war der "Einsteller" für die Bremse so zerfressen, das dieser erneuert werden musste - Pech nur, das dieser C01 ist, also nicht mehr lieferbar! Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, das es hier bestimmt ein passendes Teil vom Unimog oder Mercedes-LKW geben würde, aber, da wurde ich enttäuscht! "DaPo", der sich in diesen Sachen ja sehr gut auskennt, erklärte mir, das diese Bremsenteile dann doch recht tracspezifisch sind! Also liess ich das diesen Einsteller vom Metallbauer auf der Drehbank nachbauen, was kein grosses Problem war! Also Bremsen wieder zusammen, und diverse Radmuttern und Stehbolzen erneuert!Zwischendurch wurden dann noch alle Öle und alle Filter gewechselt! Die Kabine wurde mit neuem Dach vom Metallbauer abgeholt und ist inzwischen beim Lackierer! Das Fahrgestell wurde bei uns in der Werkstatt schwarz lackiert! Zwischen dem Lackieren mit Nitrolack + Verdünnung, wie ich es noch von früher kenne, und dem heutigen Stand der Technik, mit Acryllack + Härterverdünnung, liegen Welten! Der "moderne Lack" neigt nicht so zum Laufen, wie früher der Nitrolack! Zudem ist er schlagfester und hat wohl auch noch andere Vorteile, über die aber ein Lackierer besser berichten kann, als ich!
Einige Blechteile sind schon vom Lackierer zurück, wir warten jetzt aberauf die Kabine, weil wir damit ja beim Wiederaufbau anfangen müssen! Jetzt wurden noch die total verrotteten Federspeicher und die Hydraulikkuppler hinten erneuert! Hier nochmal Fotos!
Gruss Carsten
@Stefan: Das habe ich anfangs auch gedacht, aber, je näher wir an die Kabine kmen, desto mehr wurde uns bewusst, das dieses doch schon ein Extremfall ist! Sämtliche Fensterumrandugen in der Kabine, wo nachher ja mal wieder Fenstergummi + Scheibe halten sollen, waren vom Rost stark angenagt, sodass meine Jungs hier in "Uhrmacher-Feinstarbeit" erstmal wieder Blechkanten einschweissen mussten! Und beim Dach wollte ich keine Schweissnähte irgendwo im Stück, wo es dann nach Jahren wieder anfängt zu rosten... Di Aktion mit der neuen Dachhaut war nicht billig, aber in meinen Augen die einzige Variante, den Rost auf Dauer zu verbannen!Kleine Anekdote am Rande: Standardmässig gibt es Blech in 2 mm Stärke nur bis 1,50 m Breite...für die Dachhaut benötigt man aber knapp 1,70 m Breite! Was gkaubt ihr, was das für eine Sucherei war, bis ich endlich ein Reststück von 2,0 x 2,0 m in 2 mm Stärke aufgetrieben hatte! Wenn jetzt noch einer ne schlaue Bemerkung loslassen will, von wegen, dasoriginale Blech ist aber nicht 2 mm stark, sondern es sind 3 hauchdünne Bleche a 0,..mm Stärke mit Spucke zusammengeklebt, dann soll er sich diese gutgedachte, vielleicht statisch richtig errechnete Konstruktion mal in der Praxis nach20 Jahren angucken
Als Restauration davor hatte ich einen 1976er 1300er, der hatte zwar durch Forstarbeiten ne riesige Beule im Dach, aber rostig war das Teil nicht!!!Aber zurück zur eigentlichen Restauration. Die Ladefläche unterhalb des Spritzrahmens war natürlich auch komplett verrottet! Wir trennten also die Resten der alten Bleche heraus - und schweissten hier neue Bleche ein! Wie ihr auf den Fotos sehen konntet, war die hintere rechte Felge schon vom Schlosser des ldw. Grossbetriebes, auf dem der Trac läuft, einmal komplett rundherum verstärkt und geschweisst worden! Durch die ständige Belastung mit der Aufbauspritze waren alle Felgen mittlerweile so dünn und an den Kanten scharf geworden, das der Trac 4 neue GrasdorfFelgen bekam, die ich dann gleich zum Lackierer liefern liess, damit der Farbton auch derselbe ist, wie beim übrigen Trac! Die beiden Instrumente im Armaturenbrett funktionierten zwar, jedoch war eine Scheibe gerissen! Deshalb schickte ich die beiden Instrumente zur Überprüfung, Reinigung, und zumEinsetzen einer neuen Scheibe zur Fa. "Niederhellmann" nach Osnabrück, von wo die Instrumente aber inzwischen zurück sind!
Erstmals bei diesem Trachatten wir auch ein Problem mit der Hinterradbremse, was a eigentlich nicht vorkommt, da es sich ja um eine robuste Trommelbremse handelt! Aber auch hier hatte AHL (zur Erklärung für Nichtlandwirte: AHL = Ammoniumnitratharnstofflösung= Dünger, der fast alles Metall zerstört)seine Wirkung gezeigt! Die Radbolzen waren teilweise sofest, das wir diese nur mit viel Kraft und Technik gelöst bekamen, viele mussten wir erneuern, da die Felgen auch schon daran gearbeitet hatten! Auf der einen Seite war der "Einsteller" für die Bremse so zerfressen, das dieser erneuert werden musste - Pech nur, das dieser C01 ist, also nicht mehr lieferbar! Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, das es hier bestimmt ein passendes Teil vom Unimog oder Mercedes-LKW geben würde, aber, da wurde ich enttäuscht! "DaPo", der sich in diesen Sachen ja sehr gut auskennt, erklärte mir, das diese Bremsenteile dann doch recht tracspezifisch sind! Also liess ich das diesen Einsteller vom Metallbauer auf der Drehbank nachbauen, was kein grosses Problem war! Also Bremsen wieder zusammen, und diverse Radmuttern und Stehbolzen erneuert!Zwischendurch wurden dann noch alle Öle und alle Filter gewechselt! Die Kabine wurde mit neuem Dach vom Metallbauer abgeholt und ist inzwischen beim Lackierer! Das Fahrgestell wurde bei uns in der Werkstatt schwarz lackiert! Zwischen dem Lackieren mit Nitrolack + Verdünnung, wie ich es noch von früher kenne, und dem heutigen Stand der Technik, mit Acryllack + Härterverdünnung, liegen Welten! Der "moderne Lack" neigt nicht so zum Laufen, wie früher der Nitrolack! Zudem ist er schlagfester und hat wohl auch noch andere Vorteile, über die aber ein Lackierer besser berichten kann, als ich!
Einige Blechteile sind schon vom Lackierer zurück, wir warten jetzt aberauf die Kabine, weil wir damit ja beim Wiederaufbau anfangen müssen! Jetzt wurden noch die total verrotteten Federspeicher und die Hydraulikkuppler hinten erneuert! Hier nochmal Fotos!
Gruss Carsten