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23.10.2012, 21:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2012, 19:26 von
holgi63.)
Hallo
Mich würde mal der Unterschied zwischen einer Nockenringwalze und einer Cambridgewalze ist bezüglich des Arbeitsergenbnis interessieren.
Bei uns sind eigentlich nur Cambridgewalzen verbreitet, die nach der Saat zur Verfeinerung des Saatbeets eingesetzt werden.
Grüße Hans
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Hallo Hans,
beide Walzentypen, die Cambridge- und die Nockenringwalze, eigentlich Crosskill-Walze stammen ursprünglich aus England und kamen etwa zur gleichen Zeit nach Deutschland, wo vorher nur Glattwalzen und Ringelwalzen bekannt waren.Spätestens Mitte des vorigen Jahrhunderts waren sie in ganz Deutschland bekannt und jeder namhafte Hersteller hatte beide Varianten im Programm, jedoch setzte sich die Cambridge-Walze mehr und mehr durch.
Heute erinnert man sich wieder an die Croskillwalze und sie erlebt quasi ein Comeback.
Da England ursprünglich beide Systeme kannte und nebeneinander betrieb, bedeutet das, dass sie ursprünglich für unterschiedliche Zwecke eingesetzt wurden.
Leider habe ich die alte "Ackerbaulehre" meines Vaters von 1956 im Moment nicht greifbar, auch darin wurde erklärt, dass das Einsatzprofil beider Walzen nicht das Gleiche ist.
Die Cambridge-Walze erzielt eine gute Krümelung und Verdichtung, jedoch nur an der Oberfläche und tiefere Hohlräume bleiben bestehen.
Die Croskillwalze besitzt weniger Oberfläche, damit einen höheren spezifischen Druck auf den kleineren Flächen und erzielt damit zwar eine scheinbar "schlechter" bearbeitete Oberfläche, jedoch eine erheblich bessere Verdichtung tieferer Bodenschichten, ähnlich wie eine Packerwalze.
Von der "Tiefenwirkung" liegt (mittlere Böden angenommen) die Croskillwalze etwa in der Mitte zwischen Cambridge-Walze und der Packerwalze.
Du kannst ja mal (auf einer Fläche, wo eine nächstjährige Sommerung geplant ist - oder bei einer Zwischenfruchtansaat - auf grob gepflügtem Boden im Herbst ohne weitere Bodenbearbeitung Raps aussäen und ein Teil davon mit Cambridge-, ein Teil mit Croskillwalze anwalzen und abwarten. In einem "Schneckenjahr" müsste ein deutlicher Unterschied zu sehen sein.
Auf schweren, tonigen Böden hat die Croskillwalze aber einen schlechten Stand, da sie komplett zuklebt. Die Selbstreinigung reicht dann nur noch zwischen den Ringen, die Kreuze selbst backen komplett mit bindigen Böden zu.
Da empfiehlt sich die patentierte Prismenwalze von Güttler die ebenfalls mehr in die Tiefe wirkt, dabei aber trotzdem eine ordentliche Oberfläche macht und obendrein nicht (ganz) so leicht zuklebt, wie die Croskillwalze.
Letztere gibt es - um die Oberfläche noch besser bearbeiten zu können, als Tandemwalze und, demit sie nicht zu schwer wird, auch mit Kunststoffringen.
Wenn ich mir heute eine Walze kaufen müsste, weil ich schweren Boden rückferfestigen muss und grobe Kluten kleinkriegen will, wäre mir die Güttler die erste Wahl.
FG
Holger
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24.10.2012, 20:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2012, 20:50 von
Hans_Maulwurf.)
Hallo
Danke Holger für die Traumhafte Antwort.
Das schätze ich an diesem Forum.
Gruß Hans
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Hallo,
habe gerade eine Güttler auf Feldprobe gekauft. Bei uns in der Gegend schwärmen die Besitzer davon.
Der Ersteinsatz und somit das Testen fällt allerdings zur Zeit wegen ständigen Regen aus. Wenn gewünscht kann ich aber gerne berichten, so bald das Wetter das hergibt.
Gruß frank
MB Trac - Klasse statt Masse
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Na klar,
wie schon geschrieben hatte ich das gute Stück ja auf Feldprobe gekauft.
Im Einsatz habe ich sie als Frontpacker beim Drillen. Hinten dann Amazone Kreiselegge und eine Pöttinger Vitasem Drille. Nach dem Ersteinsatz gab´s von mir das Kommando "Rechnung fertigmachen".
Wenn ich gepflügten Acker drille ist das Ergebnis echt erstaunlich. Die Walze hat vorne einen dreireihigen Federzinkengrubber der, richtig eingestellt, nur eben die Spitzen der Schollen bricht. Die Walze bricht mit ihren Zacken dann die Schollen im tieferen Bereich. Der Schlepper sinkt danach fast nicht mehr ein so das auch die Kreiselegge deutlich besser arbeiten kann.
Da die Kombination hinten ziemlich schwer ist bin ich so oder so auf ein Frontgewicht angewiesen weil sonst ein Wenden mit ausgehobener Kombi praktisch nicht möglich ist. Die ganze Kombi fahre ich mit einem Lamgorghini R6 150 VRT auf unseren schweren Böden.
Ich habe mal testweise mit ausgehobenem Frontpacker gedrillt und habe eine Fahrgeschwindigkeit von ca 4,5 Km/h erreicht, wenn hinten das Ergebnis gut sein soll. Außerdem schüttelt es einen ganz schön durch auf gepflügten Acker. Die Kreiselegge muß auch deutlich härter ran da die Schleppervorderräder so weit einsinken, und die Spuren müssen ja irgendwie wieder zu.
Wenn ich den Frontpacker dann runterlasse geht´s mit bis zu 7,5 Km/h zur Sache und hinten gibt es ein gutes Ergebnis. Die Räder sinken fast nicht mehr ein weil der Schlepper praktisch nur mit seinem Leergewicht über den Acker rollt. Das Fahren ist auch wesentlich entspannter weil es einen nicht mehr so durchschüttelt.
Bis heute ist es mir auch noch nie gelungen das Ding dichtzufahren, egal wie nass es auch wurde.
Aus genannten Gründen fahre ich die Kombi so auch auf vorgegrubbertem Acker. Ich bilde mir ein das auch der Feldaufgang besser ist. Wie gesagt - kann auch Einbildung seien.
Hoffe dir geholfen zu haben
Gruß frank
MB Trac - Klasse statt Masse