RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
Wanger - 10.11.2012
Hallo Reiner,
es tut mir leid Dich enttäuschen zu müssen, aber mein Vater meint das Teil ist nicht zu verkaufen.
Vielleicht kann ich es aber trotzdem etwas vom Gestrüpp befreien, um ein par Fotos für Dich zu machen.
Grüße Sebastian
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
T-racs - 10.11.2012
Hallo zusammen, hallo Sebastian,
zum einen sehr schade, aber sicherlich hängt dein Vater daran
Zum anderen, sehr nett von dir. Freue mich schon auf die Fotos.
Danke schon mal in voraus.
Hat vielleicht jemand von Euch eine Idee, ob es Fertigteile von anderen Geräten/Maschinen gibt die ich für den Windenbau verwenden könnte. Aber bitte erschwingliche Teile.
Gruß
Reiner
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
holgi63 - 10.11.2012
Hallo Reiner,
die Winde hat Anbaupunkte mit denen sie am ursprünglichen Bestimmungsort befestigt werden konnte. Diese Punkte musst Du zwingend verwenden, um sie sicher betreiben zu können.
Von diesen Punkten ausgehend, musst Du Dir Gedanken machen, wie Du mit Winkelstahl- , U-Stahl- oder anderen stabilen Profilen einen Hilfsrahmen um die Winde baust, an dem Du dann die Unter- und Oberlenker-Koppelpunkte und ein Schild oder eine Tragbergstütze befestigst.
Mach Dir erst ein paar gute Gedanken, dann ein paar Skizzen und baue das selbst!
Die Rahmenteile wie gesagt aus Stahlprofilen, ordentliche Knotenbleche an den Schweißstellen und - wo Profile nicht passen, lass Dir bei einem Stahlhandel Brennzuschnitte nach Maß anfertigen. Auch die Tragbergstütze oder das Schild kannst Du als Brennzuschnitt bestellen und damit jede Form und jedes Maß realisieren. Die Kettenfallen und andere Hilfsmittel, wie Transportösen etc. kannst Du gleich mit ausschneiden lassen.
Diese Brennteile kosten nicht die Welt und haben den Vorteil, dass Du am Ende was hast, was auch passt und nicht eine Aneinanderreihung von Kompromissen, die am Ende das ganze Projekt scheitern lassen.
Wenn Du Dir das selber nicht zutraust, suche Dir einen erfahrenen Stahlarbeiter bzw. Schweißer, Du wirst am Ende froh sein, es genau so gemacht zu haben!
Als Antrieb empfehle ich Dir einen Ölmotor, davor ein Steuergerät ohne Festhaltung, dann hast Du auch die Totmannschaltung realisiert, denn das Getriebe der Winde gibt diese Sicherheitsfunktion bauartbedingt nicht her, ist aber andererseits sehr robust.
Viel Erfolg!
Holger
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
T-racs - 11.11.2012
Hallo Holger,
prinzipiell stimme ich deinen Vorschlägen zu, weil sie in vielen Bereichen meinen Überlegungen entsprechen . Meine Vorstellung war/ist, stabil gebaute Maschinen- oder Geräteteile, welche bestimmte Teilfunktionen erfüllen können, in die Winde zu integrieren. Es stellt sich hierbei halt die Frage, ob es solche Fertigteile gibt und ob sie ausreichend dimensioniert sind, um meinen Sicherheitsvorstellungen entsprechen.
Es wir also nichts auf "Teufel komm raus" eingebaut, nur weil es vielleicht passen könnte.
Wie hast Du dir die Realisierung der Totmannschaltung mit dem Ölmotor gedacht? Ist mir noch nicht ganz klar.
Für mich stellt es sich so dar, dass über die trac-eigene Zapfwelle/Gelenkwelle das windenseitige Getriebe angetrieben wird. Ich muss es so ausdrücken, weil ich die Winde erst in der kommenden Woche abhole und der Verkäufer mir auch keine genaueren Angaben machen konnte.
Wie passt da der Ölmotor rein. Zwischen Windenwelle und Gelenkwelle? In das "System Winde" möchte ich nicht eigreifen.
Wie muss ich mir dein angedachtes Steuergerät vorstellen.
Ich würde mich freuen wenn Du nochmal näher darauf eingehen würdest.
Alaaf und Hellau
Reiner
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
Mercedes-Benno - 11.11.2012
Hallo Reiner,
ganz einfach: Gelenkwelle weglassen, und Ölmotor anbauen!
Holger meint, das er der Antrieb über Zapfwelle durch ein Ölmotor ersetzen will. Denn es ist viel einfacher ein Hydraulikkreislauf still zu legen, als ein Zapfwellenstrang, im Notfall. Hebel vom Ventil loslassen, und der Winde steht. Ich finde der Idee nicht so schlecht, wenn es von der Antriebskraft/Geschwindigkeit passt.
Groeten,
Benno
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
T-racs - 11.11.2012
Hallo Benno,
hast Du eine Ahnung was sowas kosten kann?
Gruß
Reiner
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
Mercedes-Benno - 11.11.2012
Hallo Reiner,
Für ein Ölmotor, ein Ventil, und einige Schläuche, Verschraubungen und Kupplungen bist du etwa bei €500,-
Dazu brauchst du noch der Halterung vom Motor, und ein Verbindung zwischen Motor und Windenwelle. Das kann ein flexibele Kupplung sein (Nockenkupplung mit Gummi-einlage, um es so zu sagen) Oder z.B. ein Gelenkwelle, mit beidseitig kein Zapfwellenprofil, sondern passend auf die Wellen. Da hängt es preislich von das bestimmte Teil ab.
Eventuell wird es mit Gebrauchtteile ein wenig günstiger.
Groeten,
Benno
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
holgi63 - 12.11.2012
Benno hat es total richtig erfasst!
Wie gesagt, nur wenn Du wirklich eine Winde nach aktuellen Sicherheitsanforderungen realisieren willst, kannst Du das am einfachsten, wenn Du sie hydraulisch antreibst.
Also Ölmotor statt Gelenkwelle.
Dazu herausfinden, welches Eingangsdrehmoment die Winde max verkraftet und den Ölmotor dazu passend dimensionieren. Es könnte sein, dass dann die Hydraulikleistung des MBtrac in der Standardlösung nicht passt, was sich darin äußert, dass die Winde zu langsam läuft. Dann kann man das aber auch noch in den Griff bekommen, wenn man mit einer passenden Aufsteckpumpe auf der Zapfwelle des Schleppers arbeitet.
Die hydraulische Lösung ist nicht ganz billig, aber eine Möglichkeit, die sogenannte "Totmann" Funktion in einer älteren Winde mit Schneckengetriebe zu realisieren.
Das Steuergerät darf dafür dann keine Rastbetätigung besitzen, sondern muss bei Loslassen des Steuerhebels in Nullstellung zurückkehren.
Da das Umschalten von Ziehen auf Lösen nur an der Winde selbst geht, bleibt diese Funktion erst mal umständlich, am Trac noch mehr, als am Standardschlepper. Die Funktion Ziehen - wenn das Getriebe der Winde auf Ziehen steht, kann aber dann komfortabel ins Fahrerhaus erweitert werden, so dass man beim Rücken im Fahren wenigstens nachziehen kann.
Evtl. ist es möglich, mit kleinen Zylindern auch die anderen Schaltfunktionen der Winde remote-fahig zu machen.
Die hydraulische Lösung hat noch drei weitere Vorteile:
1.) Du bist hinsichtlich der Lage der Antriebswelle an der Winde völlig frei, denn sie muss nicht so positioniert sein, dass eine Gelenkwelle mit möglichst wenig Abwinkelung zum Schlepper hin passt.
2.) Die Winde funktioniert in allen Hub-Positionen am Schlepper und muss nicht (ganz oben oder ganz unten) wegen zu großer Abwinkelung der Gelenkwelle abgestellt werden.
3.) Die Winde kann wesentlich dichter am Schlepper bauen, wenn Du gar keine Gelenkwelle realisieren musst, was wohl der größte Vorteil überhaupt ist. Hier zählt jeder Zentimeter!
FG
Holger
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
Tetta - 12.11.2012
Hallo Reiner
Willst du dir das wirklich antun so etwas selbst zu bauen ?
Günstige Forstwinden gibt es doch mittlerweile genug.
Da passt dann die Sicherheit und auch die Seilgeschwindigkeit beim einzug. Wenn du dir so eine Winde restaurierst, dann hast du was gescheites. Glaub mir ich hab mit früher auch mal eine Winde selbstgebaut, auch mit Ölmotor. Das ist nichts für die Trac Hydraulik. Viel zu wenig Öl.
Schau mal hir:
http://de.tec24.com/c-101000/m-igland/t-seilwinde-6-t/mid-2839864.html
und die hat sogar hydraulische Steuerung und könnte warscheinlich sogar auf Funk umgebaut werden.
Dann hast du was günstiges,sicheres und komfortabeles.
Gruß Tetta
RE: Wer hat Erfahrung mit dem Bau einer Forstwinde? -
T-racs - 13.11.2012
Hallo Tetta, hallo zusammen,
ich werde mir das antun.
Ich habe ziemlich lange nach einer gebrauchten Winde gesucht und keine passende gefunden. Entweder waren sie noch zu teuer oder standen zu weit entfernt(wie dein Link) oder ein Mitbieter war scheller(zu lange überlegt) etc..
Fakt ist, dass ich mich entschlossen habe meine Winde selber zu bauen.
Ich brauche auch nicht unbedingt eine Fernsteuerung.
In letzter Zeit habe ich mich recht intensiv mit dem Bau beschäftigt und diverse Foren diesbezüglich besucht. Auch wenn ich nicht immer die technischen Details und Berechnungen genau verstanden habe, so denke ich mittlerweile ebenso wie Holger, dass die Trac-Hydraulikanlage zu schwach dimensioniert und mit einer Aufsteckpumpe zu verstärken sein wird.
Kosten = ??
Aktuell denke ich über eine durch Luftdruck steuerbare Einscheiben- oder Lamellenwellenkupplung nach(
Link zur Kupplung ).
Kosten = ? Man beacht nur ein Fragezeichen!
Ich hoffe nicht so/zu teuer. Da muss ich mich erstmal schlau machen.
Gruß
Reiner